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Ulli‘s kleiner Blechklopfthread

  • :D stimmt ja, ich Dummerchen


    So, weiter gehts an der Tankfront. Es ist Glätten des durchs Schweißen entstandenen Verzugs im Blech angesagt.

    Vorweg sei gesagt, egal wie gut man schweißt, man hat bei Blech immer Verzug den man sieht. Je glatter, von der Form her, ein Blech ist, umso größer der wahrscheinliche Verzug.

    Was brauchen wir an Werkzeug?


    - Einen leichten Glätthammer mit vernünftigen Finish (Hochglanz), jede Macke in den Werkzeugen sieht man später im Blech.

    - zum Radius des Blechs passende Dollies

    - eine kleine Halbrundfeile

    - Slapper (Glätteisen, Glättlöffel)

    - Anreißfarbe



    Als erstes macht es sich gut wenn das Werkstück irgendwie davor gehindert wird auf dem Arbeitsplatz zu wandern. Ich habe mir ein dickes Leder auf den Tisch gelegt und den Tank dann mit einer Schraubzwinge festgeschraubt.



    Als nächstes streichen oder sprühen wir die zu glättende Stelle mit Anreissfarbe ein, hier hellblau.




    Man sieht schon leichte Unebenheiten.

    Nun gehen wir mit dem Rücken der Halbrundfeile ohne Druck über die vorher eingesprühte Stelle.

    Wir wollen kein Material abtragen, nur sehen wo die Täler und Berge sind.



    Dort wo jetzt Farbe bleibt, sind Täler. Der Rücken der Feile konnte sie nicht erreichen.

    Nun nimmt man einen passenden Dollie und legt diesen im Tank an die Stelle wo ein Tal ist. Auf der Aussenseite geht man nun mit leichten, streichenden Bewegungen über die Stelle. Niemals auf einem Punkt bleiben, immer Hammer und Dollie bewegen, sonst streckt man das Blech unnötig.

    Das macht man nun solange bis das Blech ziemlich glatt ist. Zwischendurch immer mal mit der Feile über die Stellen gehen, wenn die Farbe verschwindet, ist das Blech an der Stelle glatt.



    Zum finalen Glätten nehme ich den Slapper, in meinem Fall einen selbstgebauten aus Flachstahl mit polierter Schlagfläche.
    Mit diesem wiederholt man den Glättvorgang bis das Blech halt glatt ist.

    Wichtig beim Arbeiten mit Glätthammer oder Slapper, der Hammer macht die Arbeit, man braucht keine Kraft beim Herablassen des Hammers ausüben.



    Je feiner man glättet umso weniger muss der Lackierer mit Spachtel arbeiten.

    100% glatt würde man es nur mit Zinn bekommen aber Zinn zieht Wasser und Wasser führt unweigerlich zu Rost. Macht man also nicht.

    Kleine Unebenheiten sieht man nach 1-2 Lagen Füller nicht mehr.


    Das ganze Glätten per Hammer und Dollie braucht natürlich deutlich mehr Zeit als mit der Rollenstreckmaschine oder dem pneumatischen Glätthammer aber es gibt halt Stellen wo man das Werkstück eben nicht dort glätten kann und dann muss dies halt von Hand getan werden.

    Die eine Seite hat jetzt ca. 3 Stunden gedauert.
    Morgen mache ich dann die andere Seite und dann gehts an den Tankboden und den Tunnel.


    Grüsse

    Ulli

  • ..gut, theoretisch könnten wir bald die Meisterprüfung machen, praktisch überlassen wir Dir besser die Arbeit.

    Großes Kino

    :thumbup:

  • Schon bemerkenswert die Zeit, Ausdauer und Geduld die du da reinsteckst :respect

    Ist aber genauso wie du mal geschrieben hast von nix kommt nix wenn man annähernd Perfekt werden will.

    Weiter so :thumbup: