Wollte jetzt den Nachbarfred nicht OT-verbauen, deshalb hier neu:
In der Sache kann ich den Moserern, die sich über Springergabeln ausgelassen, nur zustimmen.
Eine SG war schon immer ein Anachronismus und ist es in der Zeit gestiegener Leistung, besserer Fahrwerke und
höherer Geschwindigkeiten erst recht.
Nimmt man mal die vier (Haupt-)Gabelfederungen in den Vergleich, sieht das folgendermaßen aus:
1. Langschwinge
Optisch furchtbar (nuja, wer's mag...), hohes Gewicht. Führung durch das (inverse) Schlepphebelprinzip und das
dafür notwendige zusätzliche Gelenk schwierig.
Für Beiwagenbetrieb durchaus mit Vorteilen, deshalb wahrscheinlich unausrottbar. Schnelle Abstimmungsänderung
durch leicht wechselbare Dämpfer relativ einfach und schnell möglich.
2. Kurzschwinge
Bauartbedingt (zu) kurzen Federwegen stehen als positiv geringe bewegte Massen gegenüber. Torsionssteifheit natürlich
leichter zu realisieren als bei einer Langschwinge. Das war's dann aber auch.
3. Springergabel
Vereint in erster Linie die Nachteile beider o.g. Prinzipien: Federwege wie eine Kurzschwinge, aber bewegte Massen
sowie Torsionsanfälligkeit wie bei einer Langschwinge. Optischer "Gewinn" bei modernen Bikes fragwürdig.
4. Telegabel
Der gestrige und heutige Standard, und das zu Recht. Exakte Führung beider Holme durch lange Führung der Tauchrohre
zu realisieren, durch das Joch der unteren Gabelbrücke zusätzlich stabilisiert. Geringe bewegte Massen machbar, auch
und besonders mit heutigen Materialien. Letzteres durch USD-Konstruktionen nochmal verbesserbar. Optik (relativ, I
know...) hervorragend.
Unterm Strich bleibt die Frage, warum man sich, ausser bei historischen Bikes, die natürlich original bleiben sollten, so
was antun muss. Ich jedenfalls kann in einem Japs der 80er-/90er Jahre, garniert mit solchen Zutaten der 50er, nichts
erstrebenswertes entdecken.
Was meint ihr?