lowcost, Merkste was ?? Hier verspottet Dich Niemand, wenn Du nur reell bleibst und die ganze Sache locker siehst.
Das hatte ich auch nicht erwartet - zumindest nicht ernsthaft. Aber ein bißchen lästern MUSS bei einer Virago halt sein!
Dies Posting war tatsächlich wegen Leto, der wohl wirklich ein wenig geknickt war, daß viele hier und in einem anderen Forum seine Sporty nicht so toll fanden wie er selbst. Und das ist es doch: Es ist seine Sporty und ihm muß sie gefallen. Mir gefällt die kleine Virago (übrigens nicht nur diese, sondern die ganze Baureihe) und ich kann damit leben, daß das längst nicht jeder so sieht. Auf der anderen Seite ist das Ding weltweit ein Riesenerfolg und es gibt diesen Hobel bis heute in etlichen Ländern. Nahezu unverändert seit 1988, also seit 25 Jahren. Auch wenn sie heute Star 250 heißt. Das 2014er Modell kann man sich auf Yamahas Seiten schon ansehen: Klick. Motor und Auspuffanlage sehen gut aus, der Rahmen ist kompakt und sehr umbaufreundlich, denn er endet direkt hinterm Fahrersitz. Der Fender hat innen eine verschraubte Verstärkung und trägt den Sozius. Wer keinen Sozius braucht, schraubt den Quatsch einfach ab und baut seinen Bobber oder was auch immer. Gerade für Anfänger mit 18 oder 16 (dann halt mit dem hubraumreduzierten 125er Motor) ist das eine tolle Basis für ein individuelles Moped, das keinen Stress bei TÜV oder DEKRA macht. Später kann man immer noch mehr mit anderen - dann aber auch teureren! - Mopeds machen.
Was meine Indian angeht: Die besteht zu 99 % aus Planung, d. h. ich habe einzelne Teile entworfen und mir Lösungen überlegt, das Material besorgt und hingelegt. Mehr nicht. Ich habe die passenden Rohre für die Gabelcover, mehrere verschiedene Stahlfender, die mit zusätzlichen Blechen versehen zu den geschlossenen Fendern werden sollen, ich habe einen Sturzbügel für vorne geschweißt, die Rohre für die hinteren Sturzbügel, ich habe braunes Kunstelder für den Sattel, ich habe sogar irgendwo Lederknöpfe mit Indianerköpfen, ich habe zwei begonnene Varianten für den Bügel hinterm Fahrersitz, ich habe Teile für Trittbretter mit Eigenbaubefestigung statt Fußrasten (dahinter steht wegen der Onkel vom TÜV noch ein großes Fragezeichen) usw. usf. - bisher also nur brauchbarer Schrott und Planungen.
Das ist mein Entwurf von 2011:
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Ein paar Details habe ich inzwischen anders vor, vor allem hätte ich gerne so einen Lenker:
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Es soll nur ein legaler sein und den konnte ich nirgends bekommen. Der im Bild ist ein zölliger Lenker, ich brauche aber 7/8" bzw. 22 mm. Deshalb kommt der gleiche Lenker wie auf die 250er oben drauf, der ist nicht ganz so schön ausladend, aber fast und mit 975 mm ist er nach meinem Geschmack auch breit genug. Und er hat eine ABE - ohne Eintrag drauf und gut is'!
Hätte ich mir nicht anfänglich einen engen finanziellen Rahmen gesteckt, würde ich mir ein Vorderrad einer SR 500 T besorgen, ein zweites Hinterrad nehmen, den Hinterradfelgenring auf die Bremstrommer des SR-Rades einspeichen lassen, breite Gabelbrücken nehmen und dann das Moped vorne und hinten auf dieselbe Reifengröße stellen. Würde geil aussehen, aber die Front wäre dann alleine teurer also eine durchschnittliche wirklich gute XV 250 gebraucht kostet...
Ganz ehrlich, ich überlege seit Jahren, ob ich das machen soll. Ich bin manchmal sogar geneigt, da einen halben oder eher einen ganzen Tausender in den Frontendumbau zu stecken, aber die Überlegungen haben sich inzwischen zumindest für einige Zeit erledigt, da mich mein Mopedunfall nicht nur die stabile Schulter, sondern auch den Job gekostet hat. Wer weiß, wann ich wieder über normale Mittel verfügen kann. Dafür habe ich jetzt viel Zeit, auch wenn ich nicht in normalem Tempo schrauben kann, ich komme aber endlich mal dazu etwas mehr an meiner Squaw(*) zu basteln und nicht bloß alle drei Monate zwei Stunden wie in den letzten zwei oder drei Jahren. Man muß einfach auch die guten Seiten von Mißgeschicken sehen... Der Rückstau an unerledigten Dingen in Haus und Garten wird allerdings auch immer größer, deshalb habe ich trotz "Dauerfrei" nicht wirklich viel Zeit für die Mopeds über. Im Augenblick geht es noch nicht so und wenn es wieder geht stehen noch viel mehr Dinge an.
Ich habe aber als mein ganz persönliches "Schmerzensgeld" beschlossen, mir endlich etwas mehr Zeit für solche Projekte zu nehmen. Mir ist zwar nicht so viel passiert, aber wer sagt mir, daß mich nicht morgen der nächste etwas gründlicher übern Haufen fährt und ich unter der Erde lande? Mein Traumfrontend kommt nicht in Frage, aber für den Rest habe ich genug Teile liegen. Das zu schmale Vorderrad und die Scheibenbremse müssen also bleiben, aber ich hoffe in diesem Sommer zumindest erste Bilder zeigen zu können.
An unserem seligen Five Stars Freund hat mich übrigens eines wirklich geärgert: Daß der NACHDEM ich mich auf meine Wunschlackierung festgelegt hatte dieses seltsame Teil in eigentlich wirklich schönen Farben ausgegraben hat! Ich habe ernsthaft eine Weile überlegt, ob ich nicht doch andere Farben nehmen soll, damit mein ganz persönliches Moped nicht mit dem Five Stars Eimer in Verbindung gebracht wird. Inzwischen denke ich aber, daß mir das echt am verlängerten Rücken vorbei gehen kann: Ich habe MEIN Moped entworfen - was interessiert mich da der Fehlversuch eines Zubehörherstellers?
In diesem Sinne: Die Mopeds sollen einem selber gefallen, dann sind sie richtig.
Gruß Michael
(*) Mein Moped soll ja eine Hommage an die in meinen Augen wunderschönen Indians der 40er Jahre sein. Eine Indian ist es nicht, aber eine "Sie", schließlich ist die Basis auch eine "Sie". Squaw ist da doch ganz passend, finde ich.