aus "vgt-news"
http://vgt.at/presse/news/2009/news20090820_1
Statt erhoffter Hilfeleistung: Katze brutal
von Polizist erschlagen
Neun Jugendliche aus Deutschland erhofften
sich Hilfe von der Polizei und wurden aufs
Schrecklichste enttäuscht und entsetzt
In den vergangenen Tagen erreichte uns ein
Hilferuf aus Deutschland. Erholsame Tage in
der wunderschönen Berglandschaft Tirols
hatten sich deutsche SchülerInnen erhofft,
doch diese Bilder werden die Teenager so
schnell nicht mehr aus ihren Köpfen
bekommen.
Neun SchülerInnen spazierten Ende Juli durch
eine Tiroler Innenstadt. Sie beobachteten
eine kleine Katze, die gerade eine Straße
überquerte und von einem offensichtlich zu
schnell fahrenden Auto am Schwanz überfahren
wurde. Der Autofahrer kümmerte sich nicht um
das verletzte Tier und raste weiter. Die
entsetzten Jugendlichen liefen zu der völlig
verängstigten Katze und versuchten diese zu
beruhigen. Angestellte eines in der Nähe
liegendes Geschäftes beruhigten die
SchülerInnen und versicherten ihnen, dass
die
Katze bestimmt überleben werde, danach
riefen
sie die Polizei um Hilfe. Zwei Beamte waren
dann auch zur Stelle - doch nun nahm die
Tragödie ihren Anfang.
Ein Polizist meinte, die Katze von ihrem
Leid
erlösen zu müssen, nahm eine Holzstange, die
er in der Nähe fand und begann auf das
hilflose Tier einzuschlagen. Ca. 15 mal
schlug er mit voller Wucht auf das Tier ein,
bis es sich nicht mehr bewegte. Danach
steckte er die tote Katze in einen Müllsack
und diesen in den Kofferraum.
Fassungslos blieben die Jugendlichen zurück
und schrieben sich ihren Schmerz von der
Seele. Die Briefe wurden an den zuständigen
Bürgermeister, an den Bundesminister für
Tierschutz Herrn Alois Stöger und den
Landeshauptmann von Tirol geschickt.
Hier einige Auszüge aus den Briefen:
.....als wir bei der Katze ankamen,
entdeckten wir, dass das gesamte Schwanzfell
mit sämtlicher Haut auf der Straße lag, zwei
Leute holten sofort Hilfe ....wir hatten uns
in der Zwischenzeit um die Katze bemüht und
haben sie beruhigt. Als die Polizisten dann
endlich nach 15 Minuten kamen, warfen sie
einen kurzen Blick auf die Katze. Dieser
Blick war recht herzlos.....darauf sagte ein
Polizist, dass er die Katze jetzt von den
Leiden befreien werde. Er zog seine
schwarzen
Lederhandschuhe an und schickte uns weg. Er
nahm einen dicken Holzstab, der an der
Straße
stand, und schlug auf die Katze ein, ohne
jegliche Rücksicht auf uns. Er schlug sehr
oft auf die Katze ein und der Holzstab brach
in der Mitte. Er schlug einfach mit der
anderen Hälfte weiter. Die Katze zappelte
dabei sehr. Dann war sie tot und die
Polizisten stopften sie in einen schwarzen
Müllsack
....wie Sie höchstwahrscheinlich verstehen
können, waren wir sehr geschockt und denken
nun sehr sehr schlecht über die Polizei und
ihre"Hilfe". Wir schließen daraus,
dass die Polizei nicht immer so hilfreich
sein kan, wie sie tut, sondern auch sehr
herzlos. Sie sollen Lebewesen retten und
nicht töten! Die Katze hätte sicher
überlebt!
Es war mit Abstand das Schlimmste, was wir
je
erlebt haben. Wir werden die Bilder in
unseren Köpfen nicht mehr los. Es ist ein
Alptraum. Mit diesem Brief wollen wir etwas
bewegen und unsere Angst loswerden, dass es
nocheinmal passiert. Wir hoffen, Sie nehmen
sich das zu Herzen und denken darüber nach.
Luisa, Lena und Csaba
.....bis der Polizist plötzlich und aus
heiterem Himmel anfing mit dem dicken
Holzstock auf die kleine süße Katze
einzuschlagen. Es war ein sehr schrecklicher
Anblick. Es ist schlimm als Tierfreund
anzusehen, wie eine kleine Katze umgebracht
und erschlagen wird. Der Polizist schlug 10
bis 15 mal auf die Katze. Sie zappelte die
ganze Zeit. Bis sie tot war.... ....ehrlich
gesagt, haben wir nun einen echt schlechten
Eindruck von der Polizei. Es heißt ja immer
"Polizist, dein Freund und
Helfer".
Das nächste Mal überlegen wir uns zweimal,
ob
wir die Polizei anrufen werden.
Linda, Sonja, Xanal
....nach einer Weile kam endlich die
Polizei. In diesem Moment freuten wir uns
noch, und waren schon fast stolz auf uns,
dass die kleine süße Katze versorgt werden
konnte. Einer der Polizisten wollte die
Katze
noch zu einem Tierarzt bringen, doch als er
sich mit seinem Kollegen besprach, teilten
sie uns die folgenden Worte mit: "Wir
werden sie von ihrem Leiden befreien."
Ein Polizist schickte uns mit einem
trostlosen Blick fort. Ohne ein Danke an
unsere gute Tat. Wir standen 15 Meter
weiter.
Von unserem Standpunkt konnten wir den Mord
nicht übersehen, wie der Polizist auch
wusste. Es gibt nur wenige Sachen, für ein
Kind die schlimmer sind als die tat des
Polizisten. Wir sahen, wie der Mann
mindestens 10 mal auf die Katze einschlug,
mit der Stange die er von dem Straßenrand
genommen hatte und den er nach dem Mord
wieder in zwei gebrochen an die Straße
gestellt hat. Nun wissen wir 9, dass wir die
Polizei nicht mehr als Freund und Helfer
sehen sondern als gefühllose Menschen, denen
es nur darum geht den Arbeitstag so schnell
wie möglich zu beenden.
Maximilian, David, Dennis
Gespräch mit der zuständigen
Polizeidienststelle
Eine VGT-Mitarbeiterin telefonierte mit dem
Polizisten, der die Katze erschlug, um die
Motivation verstehen zu lernen. Der Polizist
selbst bezeichnete sich als äußerst tierlieb
und handelte offensichtlich tatsächlich in
dem Glauben die Katze zu erlösen und ihr
so
etwas Gutes zu tun.
Erschreckend bei diesem Gespräch war aber
allemal, dass die Polizisten offensichtlich
in keinster Weise über das nun bereits seit
2005 bestehende neue Tierschutzgesetz
informiert zu sein scheinen. Der
Bestandteil,
dass es verboten ist, ein Wirbeltier zu
töten, schien dem Beamten neu zu sein. Ein
gerechtfertigtes Töten von Wirbeltieren, um
es von seinen Schmerzen zu erlösen, sollte
prinzipiell von einem Tierarzt vorgenommen
werden, und auch von diesem beurteilt
werden,
ob keine Rettung für das Tier mehr zu
erwarten ist. In Notsituationen dürfte dies
noch von fachkundigen Personen, die über das
nötige Instrumentarium verfügen,
durchgeführt
werden.
Der Tatbestand, dass es auch in Tirol einen
Tierärzte Wochenend-Notdienst gibt, eine
Tierrettung mit einem Notruf, die rund um
die
Uhr erreichbar ist und dass es in
unmittelbarer Nähe des Unfallortes eine
Tierklinik mit Notdienst gibt, waren dem
Beamten neu. All diese Stellen hätten sich
um
das verletzte Tier angenommen und es zu
retten versucht. Wenn es sich um ein
Fundtier
handelt, werden die anfallenden Kosten vom
Land übernommen.
Der VGT nimmt diesen traurigen Anlassfall,
um
für eine Nachschulung der Tiroler Polizei in
Sachen Tierschutz zu sorgen. Alle
Dienststellen sollen über das
Versorgungssystem von verletzten Fundtieren
informiert werden. Ein entsprechendes
Schreiben wird heute noch an den
Landesveterinärdirektor, an den
Tierschutzombudsmann und an die Leiterin des
Referats für Tierschutz des Landes Tirol
geschickt.
Dieser Vorfall darf sich nicht wiederholen!