Das Magazin für umgebaute Motorräder

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Preisgestaltung prof. Custombikes

  • Was mich seit langem interessiert, ob bei den Preisen für Custombikes um die 60.000 Kröten die Kirche von den Bikebauern im Dorf gelassen wird.
    Selbstverständlich zählen Aufwand, Originalität, Wertigkeit der verwendeten Materialien.
    Aber 60.000 Teuros = 110.000 Reichsmark sind für unsereinen unbezahlbar und ehrlicherweise auch nicht nachvollziehbar.


    Klar kommt noch der Namen hinzu.... und gewonnene Preise - aber rechnet man da die Arbeitsstunden nach KFZ-Tabelle = 45 Arbeitsminuten~60 Euros ab ?
    Oder sind das ausgehandelte Pauschalpreise ?


    Anmerkung:
    Selbstverständlich gebe ich meine Kohle lieber einen dt. Bikebauer für mein Traummotorrad - bevor ich es den arroganten HD-Händlern zum Weitertransfer in die Staaten in den Rachen werfe. Die Junges zahlen hier ihre Steuern und müssen ihre Familien und Werkstattvermieter ernähren - Das ist für mich auch wichtig.


    Ich liebäugel schon lange mit einem "echten" Bike (Bild unten, gefällt mir zumindest) und habe immer noch keinen Plan, welchen Preismassstab man ansetzen könnte ??


    Gefragt sind Antworten von denen, die vom Motorrad leben.


    RR


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    Copyright by siggis-modellseiten

  • Ich lebe zwar nicht davon, höre aber immer wieder aus der Branche, dass man auch mit einem 60 Riesen Moped nicht reich werden kann.
    Suicide kann da besser Auskunft geben.


    HD machts den Buben aber jetzt eh schwer.
    Nimm ne Rocker für 19, steck 10 rein und du bekommst ein Moped für gute 30, welches letztes Jahr noch 40 gekostet hätte.

    ´Keith Richards ist, von Kakerlaken abgesehen, die einzige Lebensform, die einen Atomkrieg überlebt. (Bill Clinton)

  • Also die Aussage mit dem nicht reich werden ist relativ!


    Solange ich nicht die Kostenseite kenne, kann ich auch nix zu den Erlösen sagen. Und die Unternehmen werden sich hüten, über Ihre Kostenseite zu plaudern. Auf der Kostenseite wird letztlich der Umsatz erziehlt !


    Und zu dem Preis:
    Ziel jeder Unternehmung sollte es sein, den jeweils höchstmöglichen absetzbaren Preis am Markt zu erzielen. Ziel ist nicht das Bauen von schönen Bikes, sondern die Maximierung des Gewinns! Wenn schöne Bikes rauskommen um so besser...


    REDREDSON

  • Ungefragt , da nicht vom Moped lebend, aber mit der Kalkulation von
    Serien bzw. Einzelteilen vertraut. :D :D und wohl wissend das Umsatz
    nicht Gewinn bedeutet....



    Im o.g. Satz ( Einzel/Serienteil )ist eine der Hauptursachen für den
    zunächst einmal hoch erscheinenden Preis zu sehen.



    Wenn ich als Hersteller ein einziges Teil anfertige, also nicht auf Plattformen, Baugruppen ect. zurückgreifen kann
    ( Motor & Getriebe ausgenommen )


    und das Bike komplett in D entwicklen muß mit 120 Euro / std. für eine
    CAD-Anlage ( Konstruktion ) und


    entsprechenden Bearbeitungsmaschinen so wie Fachkräften wie
    gepr. Schweißer ect. ......also keine Garagen-Firma bin....


    dann sind 60.000 vor Steuer sehr sehr wenig Geld.
    Über Herstellerhaftung und Risiken, Mängelrügen will ich gar nicht
    weiter schreiben.



    PS :
    Den Spruch mit den gewünschten Antworten hättest Du Dir schenken können.


    Gruß Fred

    Gruß Fred

    Einmal editiert, zuletzt von Fred ()

  • Die Preise sind wahrscheinlich nicht anders zu kalkulieren ohne am Ende mit einem dicken Minus dazustehen. Dies gilt natürlich nur für Kleinserien- und Einzelbauten. Wenn Du vergleichbare Produkte im PKWbereich nimmst ist die Preislatte im Verhältnis ähnlich, 100.000, - bis open End.
    Im Moment ist das allerdings ein, durch Medien, angeheizter Trend. Persönlich bin ich davon, aus verschiedenen Gründen, nicht so begeistert, zumal mir einige Produkte nicht gefallen. Dazu kommt, das bis auf wenige Ausnahmen, viele irgendwie sehr ähnlich rüberkommen.
    Mich beeindrucken da z.B. die kleineren Schmieden aus Japan, die zeigen das man auch für wenig Geld innovative Mopeds bauen kann.
    Wenn man als Kleinserienhersteller über genug Geld verfügt sind Dir ja kaum Grenzen gesetzt. Aber, wenn man die Szene beobachtet, wirklich revolutinäre Trends werden häufig von kleinen Werkstätten gesetzt und von den großen dann aufgenommen und mit riesigem Aufwand interpretiert.
    Gruß
    Carlos

  • In der Tat hier noch einer, der auch nicht "gefragt wurde"...
    (Gebe Fred in dieser Beziehung recht...!)


    Trotzdem meine Meinung dazu:
    Beschäftige mich schon 'ne ganze Weile mit der Materie und glaube, bißchen Einblick zu haben.
    Möge mich der Klaus von EMPIRE korrigieren, wenn ich falsch liege:


    Die meisten Bike-Schmieden verdienen sich mit den extrem individualisierten Custombikes tatsächlich auch bei riesig erscheinenden Preisen keine "goldene Nase".Gerade wenn es um aufwendige Einzellösungen geht kommen im Lastenheft schnell soviele Stunden Arbeitszeit zusammen, daß eigentlich ein noch höherer Preis gerechtfertigt wäre...Da sind Hinterrad-Umbauten oder der zigtausendfache Verkauf von Parts deutlich lukrativer...


    Für die "ganz Großen" im Business, die es geschafft haben ihren Namen zum "Brand" zu machen - wie z.B. Marcus Walz- gilt das nur bedingt.
    Da ist dann schon der entsprechende "Markenaufschlag" drauf und mit 120.000 EURO für 'nen Dragstyle dürfte das durchaus eine Kalkulation sein, die sich für den Unternehmer "gut rechnet"...!
    Aber schließlich haben sie sich diese Platzierung im Markt auch hart erkämpft !Und niemand muß dort kaufen...


    Greets HG

    NIVEAU SIEHT NUR VON UNTEN AUS WIE ARROGANZ.... (Klaus Kinski)

  • auch ungefragt ich sei...


    ich denke einfach, dass mir ein absolutes Unikat, dieses Geld wert sein sollte.


    Der gewünschte Gegenstand wurde für mich nach meinen Vorstellungen hergestellt. Ob das nu ein Auto, ein Motor, Getriebe, Motorrad oder sonstwas ist...vielleicht auch mit nem Haus zu vergleichen.
    Denn da zieh ich ja auch nicht direkt wieder aus.
    Genauso wenig verkauft man so ein Bike...(glaub ich)


    sicherlich ist es richtig, wenn man sagt, wer am günstigsten einkauft hat mit unter die größte Spanne. Aber da muss man auch erstmal hinkommen.Denn muss man direkt mehrere Teile selber Art einkaufen um noch günstiger zu werden, als die kleinen Bike-Schmieden,welche "nur" jeweils ein zwei Posten ordern.


    Und wenn es denn wie schon gesagt um Sonderanfertigungen geht, steht da ja oftmals noch son Hans mit nem Graukittel und schüttelt den Kopf...(erleb ich grad selbst-ich werd bald zum Mörder)


    Fazit wie oben gesagt:


    Wenn ICH MIR MEIN EIGEN HÖCHSTPERSÖNLICH ENTWORFENES bike bauen lasse, muss ich damit rechnen dass son Gerät schlappe 60.000,-
    kostet.
    Ein Haus wird auch nicht unter Materialpreis verkauft.




    so Senfmitdazugebenderobi muss arbeiten...winke

  • meiner meinung nach sind die preise völlig überzogen und auch nicht
    nachvollziehbar.
    aber solange es leute gibt, die das geld dafür ausgeben, ist es doch legitim, wenn die "bikeschmieden" die kohle gerne nehmen ;)
    kaufmännisch völlig korrekt :D.


    was heißt denn höchstpersönlich entworfen:
    außer farbe und anordnung der gekauften parts ist da m.e. wenig höchstpersönlich entworfenes dran.
    letztendlich muß das ganze tüv konform sein.
    ansonsten kann man höchstpersönlich wieder vom hof schuckeln ;)


    aber wenn der markt die preise hergibt, dann nehmt es :D

  • Stellt euch doch mal ein Bike ohne besondere Gimmicks aus nem W&W Katalog zusammen: da ist man ruckzuck bei über 30.000 Euro - ohne Lackierung, Zusammenbau und Elektrik.


    Wenn man dann für die Arbeit noch nen Stundensatz von 70 Euro/h annimmt, plus TÜV-Abnahme etc., ist man schnell bei einem Betrag, der die 50.000 Euro-Marke übersteigt.


    Dann sind die Leute noch nicht bezahlt, kein Strom, Wasser, Werkzeuge, Bier,......

  • Mein Kumpel-Schrauber aus Mallorca hat für einen Argentinier ein Custombike nach seinen Wünschen aufgebaut. Das Teil hat auch so plus minus 60 gekostet. Sein Gewinn vor Steuern waren seine Arbeitsstunden (40 die Stunde).
    Wenn du bei CCE, W&W, Zodiac etc kein Grosskunde bist, ist wahrscheinlich mehr nicht drin!


    Kohle wird wohl noch bei den Bausätzen gemacht?!

    ´Keith Richards ist, von Kakerlaken abgesehen, die einzige Lebensform, die einen Atomkrieg überlebt. (Bill Clinton)

  • Frech und vorlaut wie ich bin misch ich mich auch mal mit meiner geballten Hinterhofkompetenz ins Getümmel und beantworte den Prollpart:


    so ne abgefuckte Shovel wie auf dem Bild kannst du dir auf der Veterama für maximal 12.000 Euro mitnehmen, wenn du Sie in Teilen kaufst liegst du bei 8000, aber das geht auch schöner...... viel schöner......


    Von dem anderen Zeug hab ich kein Plan ist mir auch schni schna schnuppi

    Where you come from - Is gone. Where you thought you were going - Was never there.

  • tja reich wird man nicht bei 60tsd,die teile alleine kosten schnell 38-40 dann kommt noch der Blechspengler ,der Lacker und schwupps bleiben für Montage ,Tüv und Kabelbaum nur noch 10-12 brutto,was dann nach Vater Staat übrig bleibt kann sich jeder selbst ausmalen,

  • Baussätze sind prinzipiell eine Überlegung wert.


    Bin Dipl.Betriebswirt und schrieb meine Diplomarbeit mit Marketingschwerpunkt......und kann adddddieren. Anyway.


    Habe mich durch die Biebeln gewühlt und kam mit meinem begrenzen technischen Sachverstand bei 20.000 Euros an.
    Im festen Glauben die Hälfte der Teile vergessen zu haben, kann man bestimmt nochmal 10-15.000 Teuros draufpacken.


    Dann noch unzählige Arbeitsstunden + Pulver + Lack ..... Vodka, Grasss und andere Nervenmittel - billig wird das nicht.


    Ein Freund von mir meinte, dass es in den Staaten nur ein Bruchteil koste...



    Wahrscheinlich ist es wirklich günstiger eine nagelneue Werksmaschine zu ersparen und diese zu modifizieren.... aber genau das wollte ich nicht ! ... Händlerarroganz... Markenfetischismus....



    Aber eigentlich will ich ja nur so einen simplen Hobel wie im Eingangsbeitrag ..... denn so reich wie hier wahrscheinlich einige hier bin ich leider nicht.
    Selbst 15.000 Euros~29.000 gute alte Mark sind verdammt viel Geld.




    RR

  • Zitat

    Original von Fightglide
    Frech und vorlaut wie ich bin misch ich mich auch mal mit meiner geballten Hinterhofkompetenz ins Getümmel und beantworte den Prollpart:


    so ne abgefuckte Shovel wie auf dem Bild kannst du dir auf der Veterama für maximal 12.000 Euro mitnehmen, wenn du Sie in Teilen kaufst liegst du bei 8000, aber das geht auch schöner...... viel schöner......


    Von dem anderen Zeug hab ich kein Plan ist mir auch schni schna schnuppi


    Hast schon Recht Fight......nur was machen alle die, die weder Können noch Zeit haben, sich selbst so ein Goldstück zu bauen wie Indi?
    Rischdisch.......sie müssen anderen ihre Zeit und ihr Können bezahlen, um das Bike ihrer Wünsche zu fahren......womit wir wieder bei der Frage der Wertigkeit wären. ;)

  • Moin
    Also mal ehrlich,die Katalogpreise sind ja nun mal Endkundenpreise.Für 60000 Eier kann man den auch schon wirklich viel Handwerksarbeit erwarten,nur wenn ich mir so manche Kisten in der Liga ankucke sind das oft Katalogkisten wo nur irgendwelche(natürlich auch teuren) toll ausgefallenen Airbrush-arbeiten drauf sind.Ok,vieleicht noch den Tank gestrecht und die alten Kenntnisse aus der Lehrzeit rausgekramt und ne´n Paar Spitzenfussrasten gedreht.Den Hit finde ich dann,wenn Kisten mit Mattlack noch als böse und Rockermoped verkauft werden.Viele tolle Anpassungsarbeiten und Inviduelle(Not) Lösungen entstehen in den Werkstätten auch,weil die Leute sagen wir mal so,nicht immer die großen Metallkönner sind und in den Beruf des Customizers (Ok,den Beruf gibts nicht) als Seiteneinsteiger reingerutscht sind.Die Mopeds die mir persönlich den Preis wert wären,kann man an einer Hand abzählen.Aber wenn jemand meint,für eine Tolle limitierte Einzelserie die Kohle auszugeben, warum nicht.Es gibt ja auch Leute die sich mit anderen Markenartikeln Ansehen und Bewunderung kaufen wollen.