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Der Galvanisör

  • Moin Gemeinde.

    Habe mich bischen in galvanik ausprobiert und das Ergebnis kann sich sehen lassen ...würde ich meinen und deswegen dachte ich... Ein Fred mit dem Thema könnte eventuell Interesse beim ein oder anderen wecken.

    Galvanisieren beschreibt den Effekt mit Strom metallische Materialien auf andere metallische Materialien aufzubringen durch Elektrolyse. Man kann entrosten oder beschichten oder Beschichtung abtragen. So Mal grob gesagt.

    Bin kein Profi, habe aber schon in der Elektrolyse beim entrosten Erfahrung gesammelt und jetzt halt andersrum angewandt.

    Hier gerne Erfahrungen, Fragen, Anregungen, Verbesserungen o.ä. rein.

    Jeder könnte an seinem Bike das ein oder andere Detail setzen wenn gewünscht.

    Hier Mal paar Fotos von meinem Zeugs.

  • Sehr cool, Du bist genauso bescheuert wie ich :thumbup:


    Welches Netzgerät hast Du da, bräuchte mal ein Neues, ich hatte für die VT Teile eins mit Analogen Anzeigen für Ampere und Volt, da ist leider mittlerweile an Altersschwäche zugrunde gegangen, naja, war auch aus den 60ern :hey:

  • Nein...nur auf Arbeit wie auch heute wieder...reicht für vier Mechaniker und habe nur drei Stunden Zeit und einen Azubi der mich unterstützt, sofern er heute zur Arbeit erscheint.

  • Nachdem ich wieder Mal bei Micha war, Versuch ich jetzt was... ^^

    Erstmal vorweg, das Thema ist schon Recht tiefgreifend. YouTube Betzmann galvanik.

    Der erklärt das sehr gut und viel.

    Also der redet viel und die Videos sind sehr lang. Trotzdem nimmt man viel mit.

    Zum Verständnis, der Strom fließt von plus nach minus. Von Anode + zur kathode-

    Bei der Elektrolyse, abtragen von Teilen. Heißt, das Bauteil bekommt Strom plus und ein leitendes Element minus. Beim galvanisieren ist es andersherum.

    Das Bauteil bekommt minus und ein leitendes Element minus. Somit ist die Stromrichtung umgekehrt und es lagert sich Elektrolyt am Bauteil an.

    Ich persönlich habe zwei Varianten ausprobiert. Badgalvanik und Tampon oder stiftgalvanik.

    Kann aber jetzt schon sagen, das die Tampon galvanik schneller , sauberer und viel genauer ist.

    Das metallische Element, z.b. gold, Kupfer o. Ä.

    Sind im Elektrolyt gelöst und lagern sich durch den Strom oder Spannung am Bauteil an.

    Startersets gibt's bei Amazon für'n schmalen Taler zu kaufen. Hatte mir auch son Starterset gekauft. Davon Thorsten hab ich das Netzteil.

    Vollkommen ausreichend. das Set ist für Bad galvanik. Hab gemerkt ist nicht so gut.

    Das Ergebnis wird matt....siehe Bilder oben.

    Hab es poliert bekommen, aber da der Auftrag nur im Mikrometerbereich liegt auch schnell wieder abpoliert.

    Besser ist da die Tampon galvanik. Das Elektrolyt ist höher konzentriert....kostet dementsprechend mehr, aber das Ergebnis ist um Welten besser.

    Eins ist aber schonmal klar ...eine scheiss Oberfläche ergibt auch ein scheiss Ergebnis.

    Eine polierte Oberfläche ist glänzender als eine gestrahlte.

    Das Thema um es von geundauf zu erörtern ist zu komplex. Wenn man da Bock hat, kommt man um es im Grund verstanden zu haben nicht um bischen you Tube herum. Gute Adresse hab ich oben schonmal genannt.

    Wer sich da schon mit befasst hat, kann auch dort kaufen.

    Der hat allen Scheiss da. Kostet zwar, aber die Qualität ist gut.

    Der Text ist jetzt schon zu lang, das Thema kann man aber nicht in 10 Zeilen näher bringen. Wenn Fragen spezifisch sind, beantworte ich gern im Rahmen meiner Möglichkeiten.

    Auch gern entrosten mit Elektrolyse.

    Das betreibe ich schon länger.

    :allesgut:

  • Wie und womit hast du dann die Tampon-galvanik gemacht?

    Das interessiert mich mehr, da man evtl. auch größere Teile machen könnte.


    Wie das prinzipiell funktioniert, ist mir klar.

    Aber praktisch halt noch nie gemacht.

    Harley Davidson: Denn schlechtes muss nicht billig sein!

  • Moin

    Da gibt's ein Handstück mit Anschluss für entsprechendes Kabel. Dazu spannt man vorn einen Edelstahl Elektrode ein und über diese kommt ein Stoffpad. Das wiederum in das elektrolyt getaucht wird. Das Teil bekommt er entsprechend minus und dann reibst du das Teil als wäre es ne Lady.... langsam mit leichtem Druck 8) ich mach da morgen Ma nen Video dazu mit Micha .. das ist glaube besser und verständlicher wenn man es sieht.

  • Messingelektrolyt hat er leider auch nicht mehr.


    Wenn Du mit der Tampongalvanik was größeres machen möchtest, wirste wahrscheinlich irre, Dauert ne ganze Weile, hab vier Stunden gebraucht um die VT Auspufftöpfe zu entchromen.

    Meine Erfahrung zur dem Unterschied Bad- und Tampongalvanik war übrigens genau umgekehrt, ist sicher auch vom Netzgerät abhängig und wahrscheinlich auch vom Elektrolyt.

  • Der Nachteil bei der badgalvanik liegt im Stromfluss, der immer den kürzesten Weg nimmt.

    Ist bedingt weniger aufwendig, Mann müsste halt regelmäßig das Bauteil wenden das es mit jedem Teil immer zum Gegenpol steht. Bewegung im Elektrolyt beschleunigt das.

    Mit dem Stift dauerts länger, aber das Ergebnis find ich persönlich besser.

    Aber das liegt halt auch immer an der Größe des Objekts. Netzteil ist mit Sicherheit ausschlaggebend. Fürs elektrolytische entrosten, hab ich im Bad immer nen Pkw Ladegerät genommen und ne Auto Batterie als Puffer dazwischen geklemmt. Ging echt gut.

    Bei solch großen Bauteilen macht halt mit Stift nicht wirklich Sinn bzw ist zu aufwendig.


    Für Messing musst du goldelektrolyt mit Messing abmixer mischen. Je nach Verhältnis gibt's verschiedene Messingtöne. Ob das anläuft bzw patiniert kann ich nicht sagen.

  • Ich hatte ja richtiges Messingelektrolyt, die Schwierigkeit dabei ist, daß der Strom genau passen muß, auch zur Oberflächengröße der zu galvanisierenden Teile, andernfalls scheidet sich halt entweder nur das Zink oder nur das Kupfer ab.

    Ich denke, dies wird der Grund sein, daß das keiner mehr machen will, daher gibt's das Elektrolyt wohl auch nicht mehr in Kleingebinden.


    Deine Lösung mit dem Gold hat allerdings auch was.

  • Sehr interessant...solange die Bude dabei nicht abfackelt und man es in einer gut belüfteten Garage Unterstand machen kann.

    Da haste Recht, die entrosten Geschichte mit viel Ampere sollte man nicht zulange im geschlossenen Raum machen. Da entsteht Wasserstoff der mit dem Umgebungssauerstoff dann Knallgas ergibt.

    Also rauchen ist da nicht so cool... Egal was man mit Elektrolyse betreibt. Manches Elektrolyt reagiert mit Säure, also z.b. mit dem galvanischen aktivator. Da entstehen auch gesundheitlich bedenkliche gase.

    Deshalb immer mit dest. Wasser absprühen um das Zeugs alles zu neutralisieren.

    Wie schon erwähnt, wer das mal probieren möchte, bzw die Grundlagen sollte sich da mal bischen Zeit nehmen und bei YouTube gucken.


    Bei den Zylinderkopfschrauben hab ich bewusst manche Stellen mehr poliert vorher und manche weniger, damit das Endergebnis ungleichmäßig wird. Damit es eben wie angelaufen aussieht.

    Das Stößelgehäuse war verchromt und nach dem entchromen bleibt halt eine gleichmäßige Nickelschicht, die dann das Endergebnis bestimmt.