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Welche Stahlgüte?

  • hallo an die rahmenbauer,
    ich hab ja grünes licht vom tüv für meinen geplanten rahmenumbau, wo ich die oberrohre wo der sitz drauf kommt raustrenne und durch neue nach unten gebogene erstzen werde.


    so, welchen stahl verwende ich am besten dazu? 0815 stahl?
    werkzeugstahl, welche güte/legierung verwendet man hier?


    ich denke mal, das der halbwegs flexiebel sein sollte, um schläge die der dämpfer nicht absorbiert besser abfedern zu können.


    thx wernerson

  • Die Frage nach der Festigkeit ist hier zweitrangig...


    Zunächst stellt sich die Frage der Schweißbarkeit....


    Schweißbar sind im Allgemeinen unlegierte Baustähle
    wie z.B. St 37 bis St 52 (St 52 bedingt ) .


    Daraus ergibt sich die Dimension der Rohre um auf die geforderte
    Festigkeit zu kommen. Das Ganze wird dann wohl unter
    Dynamischer Last laufen also mit 5 facher Sicherheit...


    Vom Stahl und den verwendeten Schweißverfahren
    würde ich eine Doku zusammenstellen. Schön wäre es,
    wenn ein geprüfter Schweißer seine Unterschrift unter ein
    pseudo Papier setzt wo die Art der Nähte mit einer kleinen
    Berechnung zur Festigkeit dargelegt wird..Das beeindruckt
    immer :D


    Gruß Fred

  • Nun, das Foto ist ja ganz nett, aber nackt könnte man
    erst ansatzweise erkennen wo welche Momente ansetzen
    um dann eine vorsichtige Einschätzung der Kräfte vorzunehmen.


    Oder aber man nimmt das Bauchgefühl und macht einfach.....



    Hier noch was zu Stahlsorten:


    Für die Schweißbarkeit von Stahl ist der Kohlenstoffgehalt wichtig. Er darf nicht über 0,2 % liegen, sonst versprödet der Stahl an der Schweißnaht. Andere Bestandteile wie Chrom (Cr) und Molybdän (Mo) erhöhen zwar die mechanischen Eigenschaften von Stahl positiv, vermindern aber wieder die Schweißbarkeit, da wieder eine Versprödung an der Schweißnaht auftreten kann. Die Versprödung kann man durch das Vorwärmen und eine Wärmebehandlung nach dem Schweißen vermindern. Das führt aber zu erheblichen Mehrkosten, die man durch die Verwendung von geeigneten Werkstoffen vermeiden kann.


    Folgende Baustähle sind problemlos zu verschweißen: ST 35, ST 37 und ST 52, wobei man bei ST 52 schon darauf achten muss, dass man nicht zu viel Wärme in das Werkstück einleitet, da der Kohlenstoffgehalt sehr hoch ist.


    Darunter verstehe ich, dass man die Bauteile aus diesen Werkstoffen nach dem Schweißen nicht wärmebehandeln muss.


    Abschrecken mit Wasser ect. ist zu vermeiden.


    Gruß Fred

  • Hi,


    oft (meistens?) sind (japanische) Rahmen aus billigem 08/15 Stahl ("ST 37").
    Ich würde mal an dem Rahmen rumflexen, mit einem Tabellenbuch Metall kann man nämlich anhand der Funkenfarbe die Stahlart (grob) bestimmen und einfach die geänderten Teile aus dem "original" Stahl bauen.


    MFG, Bauer

  • ein kumpel hat mir angeboten wenn ich ein teil runterschneide kann er irgendwie mit einem gerät in der firma die härte messen ich glaub rockwell hat er gesagt.


    ist es ja dann warscheinlich auch besser den selben stahl zu verwenden um ein optimales ergebnis zu bekommen?


    am abend gibt es dann deteilbilder und eine skizze was gemacht wird.


    cya wernerson

  • ich glaube nicht, dass dein rahmen besonders hart ist. umso härter umso spröder wird der werkstoff.


    aber falls ich mich täusche, den selben HRC Wert sollten die Stähle haben, welche du verbauen (fügen) willst.

    "Ich benütze keine Drogen, meine Träume sind erschreckend genug!"

  • so, hier also die bilder.
    die dämpferaufnahme wird ganz nach vorne gesetzt, und die rohre sollen herausgetrennt werden und gegen andere ersetzt werden.


    man sieht ja auch deutlich, das die rohre eigentlich nicht direkt am hauptrahmen aufgesetzt sind, sondern extra auf dem aufgeschweißten blech, daher hatte mein tüv mann dann kein problem damit wegen direkter wärmeeinleitung in den hauptrahmen.


    cya wernerson

  • Vors-Gesicht!


    Die Materialhärte hat nur sekundär was mit der (Dauer-)Festigkeit eines Stahles zu tun!!


    Wichtiger sind Werte der Zug- und Wechselfestigkeit. Du hast ausserdem im Bereich der Stoßdämpfer-Anlenkungen nicht nur "dynamische" Belastungen, sonder in dem Fall "Wechsel-Biege"-Beanspruchung. Dynamisch kann auch einfach nur "Schwellende Belastung" sein, sprich: Von Null in eine Richtung auf Wert X und zurück auf Null. "Wechselnd" heißt: Von Wert X in die eine Richtung auf Wert Y in die andere (über LOS ... äh ... NULL). Das bedeutet aber DEUTLICH höhere Belastungen.


    Wie auch immer.


    St52-3 (was heute S355-J2G3 entspricht) wird hierfür mehr als ausreichend sein. Und ist sehr gut schweißbar.
    Im "richtigen" Fahrzeugbau (PKW- und LKW-Rahmenbau) werden QStE-Stähle verwendet, die höherfest bei höherer Elastizität sind. Wobei der Aufwand für ein Rahmenheck wohl kaum gerechtfertigt sein wird.
    Ausserdem sind QstE Stähle kaum in Profilform zu bekommen.



    Ich würde sogar soweit gehen und behaupten: St37 ist mehr als ausreichend. Lieber eine Wandstärke dicker und punkt.


    Die Schwachstelle in so einer Änderung wird eh die Schweißnaht bleibten...




    Davon ab, daß so ziemlich jeder St37 Stahl, der heute Verkauft wird, Wertetechnisch einem St52 entspricht, da den einfacheren St37 kein Mensch mehr gießt...
    .


    Ich schweißfe ab....



    Chrischan

    Einmal editiert, zuletzt von Hamptidampti ()

  • thx,
    das nenne ich mal eine aussagekräftige antwort, "jetzt weisse bescheid" würde horst schlämmer wohl sagen :D ich besorg mir einen st 52 und zur not noch mit etwas mehr wandstärke dann passt das schon, wird ja auch kein hochgeschwindigkeitsfahrzeug für den rennseinsatz oder den salzsee :D


    thy wernerson

  • moin Wernerson,
    ich weiß nicht, ob du´s weisst, aber der Rahmen der SE hat, im Gegentum zur 447, die Federbeinaufnahme von Haus aus bereits ungefähr da, wo du sie hinschweißen willst. Bei dem bräuchtest du dann nur den Sitzbankrahmen hinten abschneiden und davor ändern.


    Gruß Sven

  • ich weiß ich weiß, hab ja grad meine se fertig gestellt, aber auch noch den 447 rahmen da. wenn ich schon am abändern dran bin, dann kommt es auf das bischen auch nicht mehr an, und die aufnahme wird dann gleich mit dem neuen rohr verbunden, is alles schon vom tüv abgesegnet, sind ja nur 2 cm die versetzt werden.


    cya wernerson