Das Magazin für umgebaute Motorräder

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GFK Tank gerissen......

  • Könnte einer von euch GFK Profis sagen wie man das wieder dicht bekommt??? Heut Morgen wollt ich Moped fertigmachen.Beim Öffnen der Werkstatt fiel mir ein beissender Spritgestank auf.Dann die Bescherung.Seitendeckel Farbe aufgequollen,Leder vom Sitz vollgesogen.Tank leergemacht und dann den Riss endeckt (Hab das dann mal freigelegt


    Sagt nicht das geht nicht zu reparieren ?????? ?????? Keine Ahnung wie an der Stelle sowas vorkommen kann.......



    [Blockierte Grafik: http://up.picr.de/10622121ma.jpg]

  • ...ist das der Tank von Deiner heißgeliebten Trude???? kommt durch Vibrationen


    ...okay wenn es ein GFK Tank ist dann kann man das auch flicken .... wenn das Harz und die Glasfasermatten resitent gegen Kraftstoff sind.... einfach den Riß an den Enden mit nem kleinen Bohrer anbohren um ein weiteres reißen zu verhindern ...... etwas dünner schleifen und mit GFK-Matten belegen ...ich weiß nur nicht ob das 100% dicht wird aber das weiß bestimmt der Mike ...Viel Erfolg

  • sch**


    da kannst du nur flächig material abnehmen ( zu den tankkanten hin schräg auslaufen lassen), dann mit entsprechendem gewebe und epoxi harz neuen aufbau machen.
    von innen mit entsprechendem harz den bereich dann nochmals mit harz versiegeln ( dann den gesamten tank nochmal 2-3 mal dünn mit harz innen)- vorher den tank entfetten/reinigen(Mit Aceton ausschwenken, trocknen lassen und mit hochwertigen Epoxydharz "C"+ 40 - 60% Härter den Tank erneut ausschwenken.).
    kein baumarkt harz verwenden, sondern profi material ( bootsbauer haben da die entsprechenden harze und gewebe z.b) oder als info hier


    "In God We Trust, Vengeance is Mine, Sayeth the Lord, No fear."


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  • Und ich sag immer Plastik gehört in gelben Sack.Ne im Ernst diese GFK Scheiße taugt nichts, lieber aus Stahl oder ALu das kannst du wenigstens vernünftig schweißen und wieder versiegeln.

  • Schoener Mist.
    Enden Anbohren ist schonmal gut.
    Abtragen und professionelles Material aus dem
    Bootsbau zum Wiederaufbau besorgen ist auch gut. Matten unbedingt kreuzweise legen um Risse in Lagenrichtung zu vermeiden.
    Spritfeste Innenversiegelung halte ich dann zum Abschluss fuer ein MUSS.

  • Also:


    wenn GFK reisst, ist immer entweder eine starke mechanische Belastung (Druck, Vibrationen) die Ursache oder ein schlechtes Laminat.


    Zweitens kommt es darauf an, ob es sich um ein Epoxi- oder Polyesterlaminat handelt.


    Prinzipiell sind Epoxilaminate elastischer und somit versprödungssicherer und mechanisch belastbarer.
    Aber: Wenn bei Epoxi das Mischungsverhältnis von Harz und Härter nicht peinlich ganu dosiert wurde, bleibt das Harz weich (da es nicht völlig polymerisiert ist) und leider auch anfällig gegen Lösungsmittel, also auch gegen Benzin. Und irgendwann nach Jahren passiert's dann.


    Polyesterlaminate können verspröden, wenn viel Härter zugegeben wird. Dabei härten sie trotzdem vollständig aus.


    Bei Versprödungsrissen von Polyesterlaminaten sieht man fast immer Glasfasern rausstehen (frei, sieht wie eine Art aufgerissene Matratze aus). Bei Schäden an Epoxi (außer bei ganz harten Brüchen, z.B. Mastbruch bei Surfmasten) bleiben die Glasfasern meist im Laminat.


    Leider kann man Epoxilaminate relativ schlecht reparieren. Es biden sich keine vollständig geschlossenen Polymerketten zwischen altem und neuem Laminat. Da helfen nur sehr dicke komplette Laminatschichten über der alten, und es ist wünschenswert, dass man das gleiche oder ein ähnlich abgestimmtes Harzsystem erwischt wie original verwendet.


    Bei Polyester ist die Sache etwas einfacher:
    Polyesterlaminate verbinden sich bombenfest mit weiteren zugefügten. Voraussetzung: Keine Trennschichten oder Verschmutzungen dazwischen. Härterangaben (meist zwischen 1,5 und 2%) sollten eingahalten werden (nicht pi mal Daumen!). Aber auf jeden fall ist das Polyester zu verstärken- bei solchen Reparaturarbeiten am besten durch ein Kohle-Kevlar-Mixgewebe (Reststpücke gibt's beim Karosseriebauer oder im selbstbauorientierten Surfladen). Nur eingießen hilft also nichts.


    Danach spachteln, grundieren (graue Dosengrundierung reicht) und lackieren.


    Und wie erkennt man nun, ob es sich um Epoxi- oder Poly-Laminat handelt?


    Recht einfach: Wenn man eine (nicht zu grobe) Nagelfeile nimmt und damit mit schnellen Bewegungen das Laminat anschleift, kann man (schnell sein) mit einerm Geruchstest das Laminat erkennen:
    Polyesterlaminat riecht eindeutig nach Polystyrol (kennt man von "Prestolith" und anderen Polyesterspachteln), aromatisch fast angenehm, nur der Peroxidgeruch des Härters darin ist etwas unangenehm/ätzend.
    Epoxi-Laminate riechen hier kaum, und wenn, sehr "chemisch", nicht sehr gesund. Manchmal überwiegt ein feiner Essiggeruch.


    Hope that helps- wenn noch Fragen sind, lass was hören!


    Viele Grüße und guten Erfolg,
    Jan

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    Ride on. Carpe noctem.


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    Einmal editiert, zuletzt von Flatbobber ()

  • PS:


    Angesichts des Fotos (soweit ich das aus der Ferne beurteilen kann) scheint es sich um Epoxi zu handeln. Polyester wäre besser zu reparieren...
    Aber: erst mal testen (s.o.)!



    Jan

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  • Nochmal ich:


    Glasfasergewebe in Leinenbindung mit Silanschlichte (nimmt dann wesentlich besser Harz an und muss nicht mehr unbedingt kreuzweise gelegt werden) kannst Du von mir in den nötigen Mengen gegen Portoerstattung haben.


    Jan

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  • Kann da nur bestätigen was flatbobber geschrieben hat, nur eine Anmerkung noch. Meine Ausbildung ist schon ne Weile her hoffe, dass ich das noch richtig in Erinnerung hab. Laminate sind grundsätzlich hydroskopisch, dh. offenes Laminat, dass nicht versiegelt ist saugt durch die Fasern Flüssigkeiten auf und wird auf Dauer geschädigt. Polyestherlaminate deutlich stärker als Epoxidlaminate, bedingt durch das verwendete hochwertiger Harz.


    Also wenn die Schädigung schon länger besteht kann es sein, dass das umliegende Laminat bereits Benzin aufgesogen hat. Das würde wahrscheinlich dazu führen, dass diese Stelle immer wieder anfällig sein wird.


    Ist das korrekt Flatbobber???

  • Moin,


    wenn schon hygroskopisch und das hat nix mit Benzinaufnahme zu tun, sondern WASSER.


    In der Sache hast Du aber ggf. nicht unrecht.


    Ich würde mir auch anschauen ob das Gewebe irgendwo gequollen ist oder das Gelcoat um die Schadstelle besonders einfach abhebt.


    Chilli - viel Glück.


    An sonsten - falls er nicht perfekt zu retten ist sag Bescheid.
    Mein GFK Guru und Ex Club Member könnte Dir einen neuen abformen und die Dinger halten.


    Auf seiner Martek schon seit 10Jahren, nachdem die Martek Alu Tanks immer wieder durch Vibrationen gerissen sind.



    Übrigens Jan, Deine Einschätzungen zu Polyestern und Epoxy würde ich überdenken, zumindest wenn Polymerchemiker anwesend sind :-)




  • Epoxy hat ne Schwester,
    die stinkt und heist Polyester. ;)
    viel Glück, bei der Rep , ist keine Hexerei.

    Erbarmen!ZU spät,die Hesse komme


    Gruß EDE

    Einmal editiert, zuletzt von EDE ()

  • ;) well- i'll try to do my very best :D


    und mach dir nix draus- ich fahr schon seit 2 jahren kaum....erst moped aus frust wg. rücken verkauft und nu kaum zeit das neue moped umzubauen- und ohne umbau fahr ichs nicht.... 8o


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  • Zitat

    Original von tommsen
    Kann da nur bestätigen was flatbobber geschrieben hat, nur eine Anmerkung noch. Meine Ausbildung ist schon ne Weile her hoffe, dass ich das noch richtig in Erinnerung hab. Laminate sind grundsätzlich hydroskopisch, dh. offenes Laminat, dass nicht versiegelt ist saugt durch die Fasern Flüssigkeiten auf und wird auf Dauer geschädigt. Polyestherlaminate deutlich stärker als Epoxidlaminate, bedingt durch das verwendete hochwertiger Harz.


    Also wenn die Schädigung schon länger besteht kann es sein, dass das umliegende Laminat bereits Benzin aufgesogen hat. Das würde wahrscheinlich dazu führen, dass diese Stelle immer wieder anfällig sein wird.


    Ist das korrekt Flatbobber???



    Im Prinzip ja, aber -halt!- andersrum!


    Epoxydharze sind (seit kurzem gibt es allerdings Harzsysteme, die als völlig wasserresistent beworben werden) weniger wasserfest als Polyesterharz/Härter-Systeme. Deshalb kommt dem Topcoat als porenverschließender Schicht bei Epoxilaminaten hohe Bedeutung zu.


    Dafür sind Epoxilaminate schlagfester dank geringerer Versprödung. Ausserdem hat Polyesterlaminat immer einen, wenn auch geringen, Schrumpf.


    Viele Grüße,
    Jan

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  • Noch was:


    Die Festigkeit eines Laminats geht immer von den verwendeten Trägerstoffen aus nicht von dem tränkenden Harz!


    Deshalb sollten die verwendete (Glas- o.ä.-)Fasergewebe auch passend abgestimmt oder geschlichtet (verbessert die Tränkungseigenschaften) sein. Überschüssiges Harz, das (entgegen landläufigen Meinungen) nichts zur Laminatfestigkeit beiträgt, muss beim bzw. direkt nach dem Laminieren mit einer Gummilippe ("Rakel") aus dem Harz gestrichen werden. Zu viel Harz erhöht lediglich das Gewicht das Laminats!


    Danach muss die Tocoatschicht dafür sorgen, dass kein herausschauendes Gewebe für Kapillareffekte sorgen kann und das Ganze schön glatt und lackierfähig wird.



    Jan

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  • Zitat

    Original von tommsen
    Kann da nur bestätigen was flatbobber geschrieben hat, nur eine Anmerkung noch. Meine Ausbildung ist schon ne Weile her hoffe, dass ich das noch richtig in Erinnerung hab. Laminate sind grundsätzlich hydroskopisch, dh. offenes Laminat, dass nicht versiegelt ist saugt durch die Fasern Flüssigkeiten auf und wird auf Dauer geschädigt. Polyestherlaminate deutlich stärker als Epoxidlaminate, bedingt durch das verwendete hochwertiger Harz.


    Also wenn die Schädigung schon länger besteht kann es sein, dass das umliegende Laminat bereits Benzin aufgesogen hat. Das würde wahrscheinlich dazu führen, dass diese Stelle immer wieder anfällig sein wird.


    Ist das korrekt Flatbobber???


    Right!


    Muss mit Topcoat versiegelt werden.
    Eventuell ist Gelcoat (Tixotrophiertes, also mit Microballoons verdicktes Topcoat) die bessere Wahl.




    Jan

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