Das Magazin für umgebaute Motorräder

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Trick 17 mit Selbstüberlistung Akt1

  • Akt1 das Vorwort :))


    Seit einigen Monaten verbringt mein Nachbar seine Freizeit auf seiner Hobbybaustelle und ist dem Wahnsinn nahe. Eine Jugendstilvilla aus der Gründerzeit wurde angeschafft, damit die Gemahlin standesgemäß unter Kristalllüstern speisen und ihre Dinnerpartys abhalten kann. Es sollte noch feiner Marmor aus Carrara und jede Menge Parkett eingebaut werden, Textile Wandbespannungen durften nicht fehlen, Bleiverglasung, Schmiedeeiserne Gartenzäune, kurzum alles was gut und teuer ist muss her, aber bei der Maklerbesichtigung hatten wohl beide eine Autogen Schweißer Schutzbrille auf der Nase, denn bei der beginnenden Renovierung zerbröselten die Stockwerke nach und nach zu Schutt und Staub. Mittlerweile ist aus einer Renovierung eine komplett Sanierung geworden.


    Weil die oben erwähnten Dinnerpartys immer vom feinsten sind und der Hausherr über einen formidablen Weinkeller verfügt, sich zudem nicht scheut, auch mal des Nachmittags eine Flasche 1990er Sassiccaia auf den Tisch zu stellen, sind wir ihm in der jüngeren Vergangenheit auch immer mal wieder, mit technischem Equipment behilflich gewesen.


    Hier mal einen Bagger, dort mal einen Radlader und jede Menge Mutterboden für den Englischen Rasen....................Nachbarschaftshilfe.


    Letzten Sonntag war´s wieder mal soweit.


    Ich muss jetzt die Kellerwände innen verputzen und benötige dafür einen speziellen Leichtputz mit Styroporkügelchen drin, den es aber beim ortsansässigen Baustoffhändler nicht gibt nur auf Bestellung das dauert aber zu lange. Kannst Du mir immer mal eine Fuhre aus Frankfurt mitbringen ?.


    Klar, kein Problem wo gibt es das Zeug?


    Papier und Bleistift, Tel. Nr. notieren, dann Montag morgen angerufen:


    Wir brauchen den Putz XYZ, sofort, kann der heute Nachmittag abgeholt werden ? ja prima, ich kann ca. 2600 kg laden, wenn sie die Paletten bereitstellen könnten......., vielen Dank.


    Am Nachmittag den Hänger an den Mercedes G angehängt und mit meinem Bruder als Beifahrer quer durch die Stadt, zur Werksniederlassung auf den Hof. Lieferschein unterschrieben, Gesamtgewicht der Sendung 2700 kg.


    Danach, nach draußen zum laden. Der Staplerfahrer: Soll das alles auf den Hänger ? dass wird wohl etwas knapp Sprach´s und kam mit der ersten Palette Verputz wieder angefahren. Darauf lagen im Verbund 20 Sack Verputz, die Palette war aber ca. 130 cm hoch, die Säcke erinnerten an klein geratene Postsäcke, dafür wog aber einer lediglich 15 kg. Nach und nach fuhr er 9 Paletten in den Hof und grinste sich eins.


    Wir grinsten auch, luden 8 Paletten übereinander ( 4 unten, 4 oben ), die Säcke der 9ten Palette legten wir lose obendrauf, Palettendeckel drüber, mit Spanngurten alles festgezurrt und zum guten Schluss noch ein Netz oben drüber, damit keiner was meckern kann. Danach machten wir uns auf den Nachhauseweg.


    Bei einem Hängerleergewicht von 835 kg, haben wir noch 10 Säcke dagelassen, ( nehmen wir das nächste mal mit ) sodass wir ein Hängergewicht von 3385 kg auf die Waage brachten, plus die 8 Paletten, ergibt 3495 kg.


    In der Höhe waren wir bei ca. 3,60 m angelangt, das sah unbestritten etwas abenteuerlich und spektakulär aus, aber was soll´s, erst bei 4 m ist Schluss.


    Wir unterhielten uns angeregt, fuhren an der alten Großmarkthalle vorbei, Richtung Hanau. Um dem Berufsverkehr einigermaßen zu entgehen, bogen wir dann ab auf die Honsellbrücke im Frankfurter Osthafen ( das ist da, wo Andreas Türck mitten in der Nacht die Frankfurter Skyline bewunderte - und................ ) - Schleichwege durch die Industriegebiete.