Ja, ich weiß, ich hab mich hier seit Ewigkeiten nicht mehr
gemeldet. Das lag unter anderem daran, dass ich mich im Sommer mit der Catster
lang gemacht habe. Und das kam so:
Wir waren auf den Nachhauseweg vom NC-Stammtisch und fuhren
eine schöne Heidestrecke. Leider fing es an zu regnen und da ich gewarnt wurde,
dass meine Reifen bei Regen sehr schlechte Haftung haben, fuhr ich entsprechend
vorausschauend und vorsichtig. Hat aber dummerweise nichts genützt. Ich fuhr durch
eine spitze Kurve und beim vorsichtigen Beschleunigen ging mir das Hinterrad
weg, ich kam ins Schlingern, schaukelte mich auf und konnte die Maschine einfach
nicht mehr abfangen. Klatsch, da schlidderte ich auch schon auf der Seite über
die Straße. Die Catster voraus, ich hinterher. Ich weiß noch genau, dass mein
erster Gedanke war „weg von der Fahrbahn“. Ich versuchte also aufzustehen,
schaute schnell in beide Richtungen und legte mich gleich erstmal wieder auf
die Straße. Der Golffahrer hinter mir hatte angehalten, vor mir lag die Catster
– genau wie ich auf der Gegenfahrbahn. Aber das nächste Auto war weit genug
weg, so dass ich getrost erstmal in den Himmel schauen konnte und im Geiste
meine Knochen durchging, ob ich sie noch alle zusammen hatte. Der nächste
Gedanke galt meinem Mann. Hoffentlich bemerkte er nicht erst zu Hause, dass ich
nicht mehr dabei bin, denn er fuhr vor mir und gab gerade so richtig Stoff, als
ich stürzte.
Dem war aber nicht so, es tauchten kurz hintereinander 2
Gesichter vor mir auf – der Golffahrer und mein Mann. Sie halfen mir beim
Aufstehen und es ging auch ganz gut. Der Schock war die liegende Catster. Die
beiden Männer stellten die Kiste erstmal wieder hin, räumten ein paar Kleinteile
ein und schoben sie auf den Fahrradweg. Kurzer Check: Der linke Spiegel und der
linke Schalthebel waren abgebrochen, der rechte Spiegel verbogen (den hab ich
beim Abflug wohl mit dem Oberschenkel erwischt), der Lenker verbogen, der Tank hatte
oben am Lenkkopf 2 Beulen und der seitliche Kennzeichenträger hatte ordentlich
einen mitgekriegt.
Hatte ich mich damals noch über den echt hohen Preis dieses
Kennzeichenträgers geärgert, so war ich jetzt glücklich – er hatte zusammen mit
dem Lenker die Maschine geschützt. Überhaupt konnte ich mich an diesem
Unglückstag über teure Investitionen freuen. Nur eine Woche vorher hatte ich
für viele Teuros eine Original Rocker Kevlarjeans erstanden, die ich das erste
Mal trug. Was soll ich sagen: Test bestanden. Die Buxe hatte nicht einen
einzigen Kratzer und ich bin schon ein paar Meter über den Asphalt gerutscht.
Der Rest ist schnell erzählt: Die Catster sprang brav wieder
an, es wurde per Hand in den zweiten oder dritten Gang geschaltet, ich wechselte
mit meinem Mann das Motorrad und wir fuhren nach Hause. Ein Besuch im
Krankenhaus ergab nur Prellungen, die mich noch geschlagene 6 Wochen an diesen
Tag erinnerten. Alles in allem also recht glimpflich ausgegangen.
Die große Überraschung kam erst ein paar Tage später.
Lottermann holte die Sporty ab und teilte mir telefonisch mit („Sitzt du? Wenn nicht, solltest du dich jetzt hinsetzen.“),
dass der Rahmen verzogen ist. SCHEISSE!!! Die Saison war gelaufen. Der Rahmen
ist ja nun mal aufwändig umgebaut und das macht sich nicht in einer Woche.
Tja, und nun ist es mal wieder soweit. Mein Baby liegt in
Einzelteilen auf dem OP-Tisch , aber wenn ich Glück habe, ist sie
Anfang nächsten Jahres fertig. Der zweite Rahmen ist jedenfalls so gut wie
fertig.