Das Magazin für umgebaute Motorräder

American-V2-Magazin

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selfmade kabelbaum ??

  • es geht um folgendes: ich möchte mir nächstes jahr nen chopper aufbauen. motor von ner sporty, starrrahmen von kaft tech. jetzt bin ich bei meinen überlegungen auf den punkt elektrik gekommen, und wollte mal wissen wie ihr das handhabt, denn immerhin muss ja auch alles miteinander verkabelt werden wie blinker, licht... was halt alles elektrisches am motorrad dran ist. macht ihr eure kabelbäume selbst, lasst ihr das machen oder kann man sowas vielleicht auch irgendwo kaufen?

  • :D :D :D ...... wer braucht Relais ??
    Außer einen Blinkerrelais, und ein Magnetrelais für den Anlsser, habe ich in meiner Kiste nichts mehr.


    Aber, jetzt wird es kniffelig, für Dich (bin mal so frech und vermute dieses)....
    Du solltest Dich je nach Geldbeutel entscheiden, ob Du Relais der klassischen Art ( geht auch schon elektronisch)haben magst, oder doch vielleicht eine M-Box oder Unit-Box.


    Diese BLACK(Digital)boxen, haben den Vorteil, das man den Kabelsalat um einiges reduziren kann :thumbsup: , und je nach Leistung kann man Schalter sogar Mehrfachfunktionen geben, den man durch die Anzahl von antippen, dann benutzen kann z.B. beim Licht.


    Tante Edit sagt:
    Hier ist mal ein LinK auf die schnell, damit Du weiß was ich mit Blackbox meinte:


    http://www.thebikerstore.eu/pr…-g-mit-lenkeradapter.html

  • Meine Kabel kommen auch von Fahrzeugkabel.de
    Die haben die in allen Farben und den passenenden Querschnitten.
    Ich würde dir dann auch empfehlen die Motogadget M-Unit zu verbauen. Damit ist die Elektrik so einfach wie mit Lego spielen, da du nur die Schalter/Taster an die eine Seite anklemmst und an die andere Seite die dazugehörigen Verbraucher. Relais und Sicherungen sind da auch schon alle drin, man braucht also NIX extra dazu!!
    Einfacher gehts echt nicht.

  • Das m-unit ist ja sehr cool, hat aber nur einen Nachteil... im Gegensatz zu einem klassischen Kabelbaum zieht es einen Ruhestrom...
    Aber ich würde es auch verbauen wenn ich die Elektrik neu machen würde ;)

  • Na Toll.
    Vor einiger Zeit hatte ich in einem thread von Ratte62 paar Tips hierzu hinterlassen, aber die beleidigte Leberwurst hat es vorgezogen, nicht nur sein eigenes geheimnisvolles Wissen mit ins Nirvana zu
    nehmen sondern die Tips aller anderen auch...



    nun ja.






    Kabelbaum selbermachen ist keine große Sache, solange man farbtüchtig
    ist. Allerdings ist Elektro-Hass ne schlechte Ausgangsbasis, der Strom fühlt
    das und schlägt zurück! :D



    Normalerweise besteht der Sinn von nem Kabelbaum darin, bei
    gegebener Geometrie, also bekannter Lage der Teile, die Schlange ausserhalb des
    Fahrzeugs vorzufertigen und dann schön kompakt verlegen zu können. Dazu baut
    man sich n Nagelbrett in 1:1 und generiert aus dem Stromlaufplan ne Kabelliste.
    Ist am Selbstbau-Bike unnötiger Aufwand, es geht genausogut, die Handvoll
    Strippen am Objekt von Punkt zu Punkt zu verlegen. Manchmal ist da sogar
    besser, weil man einzelne Adern besser durch Rahmenrohre etc fädeln kann. Daran
    muss man allerdings beim Rahmenbau schon mitdenken, um nötige Öffnungen
    vorzubereiten.



    Zweitwichtigstes Thema sind die Kabelquerschnitte. Kann man
    sich auch ergoogeln, gibts endlos Tips und Vorschriften-Info im Netz.
    Ich persönlich arbeite nach der Faustformel Querschnitt =
    Strom : 10. Also für n Verbraucher, der 10A zieht, leg ich 1,0mm².
    Allerdings gibts kaum was am Motorrad, das dauerhaft 10A
    zieht. Beispiel Scheinwerfer: 65W:12V=5,4A
    0,75 ist ein ausreichendes Kabel am Bike für fast alles, 1,0
    ist der beste Kompromiss zwischen technischer Erfordernis, Handhabbarkeit durch
    Grobmotoriker und Erzielung vernünftiger Einkaufsmengen ;)
    Allerdings kann man alles noch optimieren, hier mal paar
    Richtwerte:



    Licht ausser Scheinwerfer, Blinker, Hupe, sonstiges: 0,75
    LED Leuchten: 0,5 (eigentlich gehts noch dünner, aber damit
    könnt ihr Nichtauskenner ja doch nicht umgehen und reisst alles kaputt...)
    Scheinwerfer: 1,0 - 1,5 (wegen Spannungsabfall über
    Leitungslänge, wir wollen ja nicht, dass die Funzel noch dunkler wird als so
    schon)
    Zündung: wird meist vom Hersteller vorgegeben sein,
    sonst 1,0
    LiMa->Regler: 1,5
    Regler->Batterie: 4 (!) eventuell 2,5 doppelt verlegt
    Batt.-Plus -> Sicherungskasten: 4 (!) eventuell 2,5
    doppelt verlegt
    Batt.-Minus -> Rahmen: 10
    Batt.-Plus -> Starterrelais: 10
    Starterrelais -> Starter: 10


    Drittens: Sicherungen
    Die Sicherungen sind dazu da, das Leitungssystem vor
    Überlast zu schützen, nicht zum Schutz der angeschlossenen Verbraucher.
    Kriterium für die Sicherung ist also der dünnste Kabelquerschnitt, der nach der
    Sicherung zum Verbraucher führt. Beispiel: wenn ich LED Rücklicht-Stopp-Blinkerkombis
    mit 0,5 mm² ab Sicherung verkabele, darf die Sicherung max. 5A Nennwert haben.
    Schliesse ich jetzt meinen Scheinwerfer an dieselbe Sicherung, fliegt sie. Ich
    muss also entweder den Scheinwerfer einzeln absichern (10A) oder die gesamte Lichtanlage
    mit min 1,0 verkabeln. Natürlich wird es in der Praxis auch im 0,5er Stromkreis
    bei Kurzschluss die 10A Sicherung so schnell wegblasen, dass das Kabel nicht
    brennt; aber ich habe McMurphy gefragt und der sagt, ihr Elektro-Legastheniker
    werdet genau dieses 1 % ( :!: :grin: ) erwischen, wo es einen Kokelkurzschluss mit genau
    6,7A gibt, der euch die 0,5er Leitung wegschmort ohne dass die 10er Sicherung
    kommt. Also haltet Euch an die Regeln!
    Eine weitere Funktion der Sicherungen ist der Schutz der
    Stromkreise untereinander vor Beeinflussung im Fehlerfall, d.h. ein Fehler beim
    Blinker soll nicht gleich die ganze Karre stilllegen. Bedenkt dies bei der
    Aufteilung der Stromkreise. Je selektiver das System aufgebaut ist, um so
    sicherer wird es. Allerdings steigt der Verkabelungsaufwand und Platzbedarf für die Sicherungen.



    Viertens: Masse
    Idealerweise legt man die Massen von jedem Verbraucher
    einzeln zurück auf Batterieminus. Geht natürlich nicht. Da wir wegen dem
    Riesenanlasserstrom ein fettes Kabel von Batterieminus an den Rahmen/Motorblock
    gelegt haben, kann der uns als Sammelpunkt dienen. Also wenns irgendwie
    vertretbar ist, die Massen an den Rahmen legen, und zwar an den festen Teil.
    Schwingenlager, Lenkkopflager oder gummigelagerte Riser übertragen schlecht bis
    gar nicht, also
    umgehen! Massekabel am Rahmen müssen flächigen Metallkontakt haben, also
    Lack/Pulver abschleifen und Massestellen hinterher mit Zinkspray o.ä.
    versiegeln. Beim rahmenbau schon angeschweißte laschen oder Stehbolzen für die Massekabel sind cooooool!! Sollten mehrere Verbraucher über ein gemeinsames Massekabel zum
    Rahmen geführt werden, dann dieses in 2,5mm² ausführen.



    Fünftens: Steckverbinder
    Eine Frage des Geschmacks und des Budgets. Die „Japanstecker“
    von Luise sind allemal tauglich, zumal die solch Silikontüllen als Wetterschutz
    haben. Damit ist man am flexibelsten. Allerdings schaffen die max 1,5mm², glaub
    ich. Aber dickere Querschnitte sollte man tunlichst sowieso verschrauben, und
    dafür gibt es bei den üblichen Verdächtigen (Conrad und Konsorten)
    Ringkabelschuhe zum ancrimpen. Egal was man nimmt, für Crimpsysteme immer die
    vom Hersteller empfohlene Zange benutzen! Für die Japanstecker reichen schon
    die einfachen von Conrad, allerdings nur die mit einstellbarer Ratschenöffnung.
    Wers kann, kann auch löten, aber nur, wenn man hinterher ordentlich isoliert
    und die Lötstelle vor tödlichen Zugbelastungen und hochfrequenten Schwingungen schützt.


    Viel Spass beim basteln, und wer will, darf sich jetzt ein motivierendes Bild vom Kampf des Laokoon mit der Schlange googeln!

    .


    Speed kills!

    Einmal editiert, zuletzt von Pilot ()

  • Pilot ......... GOIL :thumbsup: :thumbsup: :thumbsup: :thumbsup:


    ich hätte mir nie die Mühe gemacht, das ganze zu schrieben.


    So was ist das idealste, zum lager ..... irgendwo wo es alle oder jeder zugreifen kann 8o


    Dann ist diese ErlärBärGeschichte einfacher .... denn das können auch NICHT, Stromfreunde verstehen. :whistling:
    Dabei ist die Sache mit dem Strom so einfach, verstehe nicht warum alle davor Angst haben.
    Kizelt nur ein bisschen .... bei 230V mach das schon mehr Spaß 8| ;)

  • danke für die vielen infos. die m-unit ist genau das was ich gesucht habe. naja, angst vor elektrik habe ich in dem sinn nicht, nur blick ich nicht immer durch. aber wenns es mit dieser unit quasi nur kabel sind die dort angeschlossen werden, wäre es für mich perfekt.

  • Das ist schon ein geiles Teil.
    Auf der Homepage gibt es ein Handbuch zum Download. Da ist alles genau beschrieben. Ganz so simpel wie im schematischen Fahrzeugschaltplan wirds in der Realität nicht, wenn du zum Beispiel statt 2 Lenkerendenblinkern 4 Blinker verbauen willst und sämtliche Kontrollleuchten einbauen willst etc. Es fehlt z.B. ne Öldruckkontrolle und n Leerlauflämpchen.
    Außerdem mußt du den Aufbau deines Anlassers beachten, mit eingebautem Magnetschalter oder mit externem Starterrelais. Kommen schon noch paar Käbelchen zusammen. Ist aber alles kein Hexenwerk.

  • Kommen schon noch paar Käbelchen zusammen. Ist aber alles kein Hexenwerk.

    Joop ...... es ist echt kein Hexenwerk :thumbsup:
    Das wichtigeste ist, das man sich einen orginalen Schaltpaln besorgen kann, dann wird es leichter.
    Die Schltpläne sehen zwar dann komisch aus, wenn man sowas noch nie sich geneuer angesehen hat, aber man kann es auch als Laie dann verstehen, wenn man sich noch an den Physikunterricht in der Schule erinnern kann (wenn Alzheimer noch nicht zu dool ist) :whistling:

  • Mitte der 90er war in der BackStreetHeroes ein Schaltplan für Minimalkabelbaum, super simpel, preiwert ohne sauteures M-unit,danach habe ich alle meine Harleys und meinen Z 750 LTD chop verkabelt. kann ich dir mailen wenn du mir deine Adresse gibst.


    Ich hasse diese Jahreszeit!Wo bleibt der Klimawandel?

  • Letzten Winter hab ich meine Guzzi neu verdrahtet.
    Das Wichtigste ist, einen Schaltplan zu erstellen - hilft ungemein bei einer späteren Fehlersuche, man lernt was dabei und bei `nem evtl. Verkauf freut sich der neue Besitzer (oder dessen Werkstatt).


    Als Software eignet sich die kostenlose Version von Procad.
    Ich hab den Schaltplan in Teilbereiche gesplittet und separat gezeichnet.



    [Blockierte Grafik: http://s14.postimage.org/om59derhp/Komplett.jpg]