Guten Abend zusammen. Ich drösele das jetzt mal ein bisschen auseinander, dass wir hier nichts durcheinander werfen, nicht aneinander vorbeireden und das Ganze für alle Beteiligten übersichtlich bleibt:
ZUM FEHLER AUS POST #78 (Komplettausfall beim Versuch zu starten)
Also ich habe mich nach Feierabend kurz an den Bock gemacht. Folgendes:
1.) Zündschlüssel "ON", Killswitch "ON", Start: KLICK, alles aus!
2.) Zündschloss abgesteckt, Kontakte gebrückt, Killswitch "ON", Start: KLICK, alles aus! Damit ist das Zündschloss raus! Brücke entfernt
3.) Widerstand Pluspol Anlasser gegen Anlasser-Masse gemessen: Ist 0,0Ω; WHB gibt nichts her; Querlesen im Internet Soll ~0,2Ω (heißt aber nichts) also
4.) Magnetschalter / Anlasser-Relais abgesteckt; nochmal angesteckt; Sicherungen i.O.; Zündschloss "ON", Killswitch "ON"; Start: Kiste springt an.
Zur Eingrenzung
5.) Zuleitung Anlasser getrennt; Zündschlüssel "ON"; Killswitch "ON"; Start: Klick; Start losgelassen: Klack; mindestens 20x probiert: Klick, Klack, Klick, Klack...
6.) Zündschlüssel auf "OFF"; Zuleitung Anlasser direkt an Batterie: Anlasser dreht; mindestens 5x probiert: ohne Probleme.
Alle betroffenen Kabel sind chic, nichts durchgescheuert, nichts gebrochen, korrodiert oder sonstwas.
Was bleibt übrig: Magnetschalter / Anlasser-Relais oder Anlasser - mehr Technik hängt da nicht zwischen.
Als die Kiste beim Anlasseversuch bei 1.) und 2.) komplett gestorben ist, hat es jeweils nur ein Mal KLICK gemacht, nicht aber wieder KLACK. D.h. die Spule hat den Kontakt angezogen, aber nicht wieder gelöst. Das legt die Vermutung nahe, dass der Fehler beim Magnetschalter / Anlasser-Relais liegt. Natürlich können auch durch einen - durch den Anlasser verursachten - Kurzschluss die Kontakte kurz aneinanderkleben geblieben sein. Technisch ist beides möglich! Daher werde ich zuerst den Magnetschalter / Anlasser-Relais tauschen. Dieses Vorgehen ist mit dem geringsten Aufwand verbunden.
Nun gehe ich noch auf die Antworten ein:
Würde ich nicht machen. Selbst wenn nur noch ein Drähtchen Durchgang hat kannst du dahinter noch 14V messen oder keinen Widerstand messen. Bei Last wird dann das ganze System zusammenbrechen. Kannst doch mal an Plus Eingang und Ausgang zwei Kabel mit Schalter Parallel einlöten und wenn wieder alles zusammenbricht mit dem Schalter überbrücken. Hat ein Kumpel so bei seiner Harley gemacht und jetzt ein anderes Zündschloss drinn.
Das Zündschloss scheidet aufgrund Punkt 2.) ein für alle Male aus, da trotz Brückung bzw. kompletter Umgehung des Zündschlosses das Fehlerbild gleich blieb.
In dem Moment danach ohne Klemmenwechsel zum Akku messen (Spannungsdifferenz und Potentialmessung), wo die E Anlange beide Potentiale zusammenbricht....und dabei nochmals die Kabel plus deren Schalter bzw. Verbraucher der Reihe nach abwackeln...Spannungsverlauf beobachten.
In den Momenten 1.) und 2.) habe ich die Zündung wieder ausgeschaltet, da der Kurzschluss direkt auf die Batterie geht und das nicht sonderlich gesund ist. Der Kurzschlusstrom ist jedenfalls nicht hoch genug, als dass auch nur eine einzige Sicherung auslöst, aber wäre im Zweifel hoch genug, dass es mir die Batterie zerreißt, während ich da gemütlich mit dem Multimeter rummache.
JETZT REDEN WIR ÜBER DEN FEHLER AUS POST #1 bzw. #61 (Komplettausfall im Fahrbetrieb)
Wenn alles abschaltet muss es ja was in der Spannungsversorgung bzw. Verteilung sein.
Oder eben ein Kurzschluss, worauf es ebenfalls hindeuteten kann, der bis zur Batterie durchschlägt und damit alles lahmlegt.
Eine Info zum Fehlerauftreten nach welcher Fahrstrecke, Untergrund, kalten oder Warmen Motor, Leerlauf, Teil, Volllast oder Schub, beim abbiegen, blinken usw. wäre zudem auch nicht verkehrt.
Betreffend dem Totalausfall unterm Fahren, sofern man davon ausgehen möchte, dass es zu 100% nicht am Magnetschalter / Anlasser-Relais oder Anlasser liegt, ist es völlig unerheblich, ob die Kiste warm oder kalt war, welcher Lastzustand gerade herrschte oder wie der Streckenverlauf war. Der Ausfall unterm Fahren kam völlig randomisiert und war unter keinen Umständen reproduzierbar. Gemein haben die bisherigen vier Ausfälle folgendes: Ebene, erschütterungsfreie und kerzengerade Strecke und der Bock lief vorher etliche Kilometer ohne eine einzige Störung und wurde vorher brav abgestellt.
Hattest geschrieben das du den Laderegler erneuert hast und die Kabel am Stecker von der lima angeschmort waren.
So eine Lima kann auch mal überhitzen, der Isolationslack aufplatzen und die Windungen von zwei Phasen temporär einen Kurzschluss haben.
Dann kann die Lima maximal 30% liefern bei hoher Drehzahl, der Akku wird permanent zu wenig geladen und bricht dann während der Fahrt immer weiter ein. Durch die hoch und runter galopierende Ladespannungsreglung stellt die Zündbox spontan ab.
Nach kurzer Ruhezeit erholt sich der Akku wieder kurz, die Lima kühlt minimal ab.
Ich würde nach der Überprüfungsfahrt zudem mal den Akku quertauschen und die betriebswarme Lima separat die drei Phasen statisch ( Widerstand untereinander und zur Masse) wie dynamisch untereinander...( 3x Wechselspannung bei gleicher Drehzahl) messen.
Der LiMa-Stecker wurde bereits im Februar 2023 instandgesetzt (siehe Post #31) und ich dachte, dass die Angelegenheit damit erledigt ist. Im März 2023 trat das Problem erneut auf (siehe Post #38), allerdings ließ sich kein Übeltäter ausfindig machen. Bis auf Kabel und diverse Stecker prüfen, sowie säubern und wieder sauber zusammen basteln, ist seinerzeit nichts passiert. Bis es Ende September jetzt dann wieder soweit war (siehe Post #61). Dazwischen liegen locker über +6.000km störungsfreie Fahrt.
Anlässlich des neuerlichen Ausfalls habe ich dann die LiMa mehrfach gemessen, kalt und warm, sowohl den Widerstand als auch die Spannung nach Maßgabe des WHBs und die Werte sind einwandfrei, weshalb die LiMa damit ebenfalls ausscheidet. Daher blieb in erster Instanz nur noch der Laderegler als Verdächtiger übrig und war nach diversen Recherchen, wie bereits geschildert, die naheliegendste Sache und war schon damals im Gespräch, wurde aber jetzt erst getauscht.
Dass wir hier nichts durcheinanderwerfen - Nun haben wir zwei Vorgänge:
A.) Zufälliges komplettes Sterben der Elektrik unterm Fahren. Seit Tausch des Ladereglers und seit ~300km nicht mehr aufgetaucht.
B.) Heute erstmalig komplettes Sterben beim Versuch den Bock anzulassen, nach heutigen Maßnahmen nicht mehr reproduzierbar, Magnetschalter / Anlasser-Relais wird bestellt und getauscht - bin bereits bei Luise fündig geworden und da kostet das Ding auch nur 40€ (das wird nur noch von Bike Parts Honda mit 150€ getoppt).
Man kann sich weder sicher sein, dass beides miteinander zu tun hat, noch kann es 100%ig ausgeschloßen werden, da gleichwohl ein technischer Zusammenhang möglich ist. Ob zufälligerweise aufeinanderfolgende oder zusammenhängende Ereignisse: Ich halte euch auf dem Laufenden!