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Fighterama Rheinberg

  • War jemand dort?


    http://www.bikeweekend.at/28.0.html?&tx_ttnews


    Fighterama Rheinberg
    Von: Boerni Sec.Nordwald


    Bereits zum 7. male wurde heuer von 2. bis 4. November die Fighterama in Rheiberg bei Düsseldorf veranstaltet. Diese Schau hat sich in den Jahren zur weltgrößten Ausstellung für Streetfighter entwickelt, für Leute, die einen etwas kreativeren Zugang zum Thema Motorrad suchen. Man kann sich hier mit Ideen versorgen, die genügend Inspiration für eigene Projekte und lange Winternächte versprechen.


    Zusammen mit dem MC Snakes of Georgetown machten sich am Samstag Morgen 17 Personen via Wien per Flugzeug auf nach Düsseldorf um bei typischen Snakes Wetter (Wasserschlangen, eh schon wissen ;-)) in das Messegeschehen einzutauchen.


    Diese Jahr hat diese Veranstaltung bei mir einen mehr als zwiespältigen Eindruck hinterlassen. Auf der einen Seite mehr Aussteller und Anbieter als je zuvor, auf der anderen Seite ein Phänomen, das ich schon von der Bikeweek in Faak kenne. Das ursprüngliche, einzigartige Flair scheint durch Reglementiererei und Beschränkungswut einer unausgelasteten Beamtenhorde den Bach runter zu gehen. Genau das passiert derzeit auch in Rheinberg. Es war nicht mehr diese Stimmung wie wir sie in den Anfangsjahren erlebt haben. Inzwischen pilgern dort nicht mehr 10.000 sondern weit über 60.000 Besucher an 3 Tagen in das Ausstellungszentrum. Das Gedränge hat inzwischen schon andere Dimensionen erreicht.


    Als die großen Highlights der Vergangenheit zählten immer
    A) die Stunthalle, in der komplett abartige Vorführungen gezeigt wurden,
    B) der Möglichkeit sich als Club auch dementsprechend preisgünstig präsentieren zu können und damit eine sehr gute Stimmung in dem Bereich zu erzeugen.


    Die Geschichte in der Stunthalle läuft nach wie vor genial und darf in dieser Form als einzigartig weltweit bezeichnet werden. Vor allem der trashige morbide Charme der alten Fabrikshallen tragen zur tollen Gesamtoptik bei. Wenn vor 2000 Zuschauern die giftigen 4 Zylinder Motoren aggressiv hochdrehen, am Vorder- und Hinterrad vorbeigejagt werden, kommt echtes Gänsehaut-Feeling auf.


    Bei den Clubpräsentationen scheint es so als würde sie ein genaues Spiegelbild der deutschen Fighterszene darstellen. Waren es in den Anfangsjahren viele kleiner Clubs die sich präsentierten, so traf man diesesmal wenigere, dafür schon um einiges größere Clubs an (Willi Wäller, Rheinfront,... etc). Auch hier scheint sich die Entwicklung der MC-Szene widerzuspiegeln, wobei Member der großen deutschen MC´s nur vereinzelt gesichtet wurden.
    Die in der Vergangenheit fast exzessive "Burnerei" an den Ständen, sowie das Hantieren mit Feuer etc. war heuer rigoros verboten worden. Als gegen 18.00 so wie früher auf einigen Ständen die Motoren gestartet wurden und vergleichbar mit einem heulenden Wolfsrudel Motorenlärm auf benachbarten Ständen einsetzte um beim Geruch von verbranntem Gummi zu einem infernalischen Gesamtlärm anzuschwillen, kam das alte Feeling auf. Sofort sah man aber hektische Mitarbeiter der Veranstalter ausschwirren, um diese illegalen Aktivitäten sofort wieder abzustellen. Schade, genau das hatte einmal den echten Flair der Messe ausgemacht.


    Auch österreichische Clubs konnten wir wieder antreffen. Wir trafen unter anderem die Flames, die Ricecannes und Member der MFG Burgenland Nord. Wobei auch von deren Seite der Wandel der Messe beklagt wurde.


    Und damit wären wir bei den negativen Erfahrungen:


    Davon gab es leider mehr, als mir lieb war. Die erste Geschichte, die mich den Kopf schütteln ließ war die Tatsache, dass auf verschiedenen Ständen geschmackloser, extrem rechter Kram feil geboten wurde. Muss das sein? Ist das nicht genau der Weg, der die Szene immer wieder schwer in Verruf bringt? Teilweise auf einem Niveau, das schon peinlich war.


    Die zweite Irritation scheint die Tatsache zu sein, dass der berühmt berüchtigte Ghostrider eine Menge Nachahmer auf den Plan treten hat lassen. Seit dem man weiß, dass der anonyme Schwede von seinen Irrsinnsfahrten lebt (Videos, Internetverkauf, etc.), wollen es ihm scheinbar andere Gehirnlose gleichtun. Da sieht man Leute auf Motorrädern mit Tempo 299 (!!!) in Tunnels einfahren oder auf Bundesstraßen ihren gehirnamputierten Irrsinn ausleben. Nicht auszudenken, wenn durch einen derartig Schwachsinnigen ein Unschuldiger schlagartig zum Krüppel oder ins Jenseits befördert wird (und das wird kommen, so sicher wie das Amen im Gebet). Eine unverzeihliche geistige Niederlage, das ist rücksichtslose Demontage des Images aller Motorradfahrer. Solche Idioten fördern das Ansinnen der Politiker, ständig die Gesetze zu verschärfen und killen auf ihrem Egotrip im Vorbeigehen die letzten Freiheiten.


    Wenn solche Massen an Menschen zusammenkommen ist wie überall auch ein gewisser Bodensatz dabei, der destruktiv am Kaputtmachen interessiert ist und zwar nachhaltig. Wie man weiß, eben schon mit spürbaren Auswirkungen. Es kann nicht sein, dass sich schwer alkoholisierte Halbidioten auf eine Mühle schwingen, diese Anwerfen und in einer mit 12.000 Menschen gefüllten Messehalle wild und aggressiv umherkurven, dazu Burnouts veranstalten, dass der Gummi nur so durch die Gegend fliegt? Nicht auszudenken, wenn einem derartigen Gehirnakrobaten seine Maschine auskommt um sich wie eine wild gewordenen Motorsäge durch das Publikum zu fräsen? Schon irgendwie nachvollziehbar dass man mit derartig durchdachten Aktionen den trägsten Amtsschimmel auf Trab bringt.


    Ebenso brutal wie wahr ist die Tatsache, dass sich bei einigen die jahrtausendelange Evolutionsentwicklung vom Affen zum Menschen in nur gut 30 Minuten wieder auf den Urzustand zurückdrehen lässt. Man muss nur genügend Alkohol oben reinschütten um aus einem stolzen, wild tätowierten und mit einem großen Rückenpatch versehenen erwachsenen Mann im Handumdrehen einen Wurstel auf Vorschulalter-Niveau zu erzeugen. Bei dem sich die körperlichen Grundfunktionen auf Lallen und unkontrollierte Bewegungen reduzieren. Der in Windeln macht, die er gar nicht in der Hose hat? Der in bis zu einem halben Meter Müll, Kotze und Scherben steht, sich in pubertär lächerliche Imponierposen schmeißt und vor dem sich ein jeder Gorilla beschämt abwenden würde?


    Leute, das kann es nicht sein. Da wird das Gefasel von Respekt, Ehre und dem ganzen Gesülze zum Absurdum geführt. Tatsache war, dass am Samstag Abend ein Unmenge derart stumpfer Gesellen die Clubzone bevölkerten. Dass sich das Ganze mit der Zeit bei wummernden, fast unerträglichem Lärm der undefinierbar an den Gitarren würgenden Band zu einem explosiven Gemisch verdichtete, bei dem ein kleiner Funke genügt hätte um eine kollektive Massenschlägerei auszulösen.


    Doppelt bitter auch die Tatsache, dass sich eigene Leute und aus dem Umfeld von der mit fortschreitender Zeit ins niveaulose abgleitenden Stimmung anstecken ließen und sich nach reichlich Genuss von Zaubertrank bemüßigt fühlten, ein spontanes Ländermatch Österreich Deutschland vom Zaun brechen zu müssen. Egal, wer im Nachhinein wirklich den ersten Stein geworfen hatte. Vor allem wenn man aus maßloser Selbstüberschätzung glaubt, selber ein trinkfestester unbesiegbarer Superstar zu sein. Aber leider schon nach ein paar Gläschen den Evolutions-Rückwärtsgang eingelegt bekommen? Bei dem Schauspiel fühlten sich alle die es vernünftig angehen ließen wie teils hilflose Kindergartenonkel, die permanent damit beschäftigt waren, den Kindergartenausflug nicht mit einer Tracht Prügel (die es zweifellos gegeben hätte) enden zu lassen. Wenn man diese abgefüllten Peinlich-Kasperl auf Vorschulniveau agieren sieht wünscht man sich innbrünstig eine Videokamera um das ganze aufzuzeichnen und es den selbsternannten Alleinunterhaltern nach Ausnüchterung stundenlang vorspielen zu können. Solange bis winselnd um Gnade gefleht wird!



    Ist es generell der Weisheit letzter Schluss, mit selbst überschätzenden Alko-Chaoten immer gleiche Diskussionen zu führen? Die, wenn sie wieder nüchtern sind, das Ganze nicht so dramatisch sehen? Was wollen Leute, die sich selber nicht im Griff haben und Woche für Woche so etwas wie ein MC-Leben spielen? Ich für meinen Teil glaube, dass da mehr dazugehört, als wahllos Treffen zu besuchen, um nach ein paar Gläsern in die immer gleichen Stereotypen zu verfallen.
    Nehme sich jeder bei der eigenen Nase. Was ich gestern in der Halle in Rheinberg gesehen habe (wenn man da so wie ich und einige andere völlig nüchtern dabei sitzt) nahm teilweise unerträgliche Formen an und war megapeinlich. Eine Horde von Alkoleichen, die bei irrwitzigem Lärm und Luft eine Alkohol-Endzeitmesse zelebrierten. Das beste wäre, wenn ihr euch alle, die das Zeug ohnehin nicht vertragen (ein Alkoholproblem hat ja keiner) zusammenschließt? Euch regelmäßig besauft, am nächsten Tag die Kotze wegbürstet und nach heftigen Holraumsausen wieder zur Tagesordnung übergehen könnt, weil ihr ohnehin nicht mehr wisst, was ihr außer dem Mageninhalt so von euch gegeben habt? Ich verspreche euch, ihr werdet glücklich werden.


    Ich bin nach dem Erlebten sehr nachdenklich und beschämt ins Flugzeug geklettert, ich hatte beim Flug nach Hause Zeit, meine persönliche Einstellung und Gedanken zu ordnen. Ich ging in mich und verspreche, dass ich mir alles weitere genau überlege. Ich halte nichts davon, sich permanent selbst zu belügen. Mir ist bewusst, dass ich hier so etwas noch nie in derartiger Deutlichkeit geschrieben haben und dass das nach der mir vorliegenden Webstatistik eine Menge Leute lesen werden. Ich denke dass das beschriebene Phänomen nicht nur auf ein paar Leute oder die Veranstaltung gestern zutrifft, ich beobachte das schon länger, in Rheinberg waren es z.B. tausende!

    In jeder Frau steckt manchmal was gutes.

    2 Mal editiert, zuletzt von Oger ()

  • Ik war da.
    naja davon hab ich nich so viel mitbekommen aber als ich Freitag von 10 - 14uhr da war , war erstmal echt wenig los, was wohl daran lag das viele noch am arbeiten waren. Aber mir gings eh nicht um die Party.


    So Stände standen och noch nicht alle.
    An Austellern war echt nich so viel gutes dabei.
    Viele Gebrauchtteilehändler. Un kA.. nichts wirklich neues.
    Nur son paar Händler mit "spezial Angeboten" wie Schwinge verlängern etc.
    weswegen ich eigentlich da war.



    Aber vllt bin ich auch Custombike verwöhnt.



    MfG MC Knuckle für den sich die 6 Stunden Fahrt (Hin- + Rückfahrt) echt nicht gelohnt ham.

  • Zitat

    Original von MC Knuckle
    ..für den sich die 6 Stunden Fahrt (Hin- + Rückfahrt) echt nicht gelohnt ham.


    Von mir aus wären es nur 6 km gewesen. Aber aus den letzten Jahren (ich hatte jedesmal Freikarten) war ich doch sehr enttäuscht. Hatte dieses Jahr auch Karten. Wußte aber nicht, dass sich jemand dafür interssiert. Falls ich nächstes Jahr noch mal welche bekomme gebe ich die Karten weiter.


    Für mich ist das nix. Ist halt ne ganz andere Welt

  • Schöner Bericht, bin halt Sensationsgeil. ;) Wenn ich so was lese, bereue ich es schon fast nicht da gewesen zu sein. :D :D

    Am gerechtesten verteilt ist der Verstand, jeder glaubt genug davon zu haben.....

  • Hier kommt mein ausführlicher Bericht:



    Ich war Samstag tagsüber und abends dort. Als Fahrer. 0,0 Promille. Tagsüber war es super - abends dann allerdings unerträglich. Ich fasse zusammen:


    - Verlosung war noch okay
    - Nach und nach immer mehr Besoffene
    - Band fabrizierte nur Matsch und Lärm. Naja - ich habe als Gitarrist eher auf die Technik geachtet... die war mies.
    - Immer mehr Kotze, immer mehr verschüttetes Bier
    - Ich wollte mir ein alkoholfreies Bier bestellen. Es gab keins zu kaufen.
    - Bin dann in die Dose und habe auf die (besoffenen) Beifahrer warten wollen... eingeschlafen
    - Bin dann eingeknackt und nachts, nachdem die anderen wieder da waren, nach Hause gefahren.


    Tagsüber top - Abends für jemanden der sich nicht nur grundlos besaufen möchte einfach nur nervig.