Gabelbrücke passend machen

Mich reizt ja immer mal wieder andere Teile für mein Bike anzupassen, auch wenns mir für das eine oder andere noch an nötigem Werkzeug fehlt.

Für meine kleine Trude hätt ich eigentlich auch gern ne Reckung. Aber ne Burchard-Brücke ist mir zu teuer, und ausserdem find ich Custom halt geil.

Man kommt immer wieder ziemlich günstig an Zubehör-Brücken von Harley dran, die haben ja nun auch oft 39mm Gabelrohre und kommen meist mit Gutachten.

Also hab ich schnell mal die restlichen relevanten Abmessungen verglichen. Festgestellt HD hat nen Joch mit zölligem Rohr, die Trude hingegen unten 30mm und oben 25mm, ausserdem ist das Joch in der Regel zu kurz,

Frage ist also:

Wenn ich jetzt ein passendes Joch drehen (lassen) würde, welche Möglichkeiten hätte ich und was davon ist wohl am ehesten eintragungsfähig?

Aktuell seh ich folgende Optionen:

1.) Zölliges Joch drehen, oben von 25,4mm auf genau 25mm runter, einpressen, von oben auf das Joch eine Passbuchse pressen und gleich mit Lagerkleber fixieren um so unten auf 30mm zu kommen.

2.) Zölliges Joch drehen, Lagerschale bzw. Distanzstück für zöllige Lager drehen und unten in den Lenkkopf pressen, quasi wie bei Harley auch mal eine geringfügige Reckung erreicht wird.

3.) Joch drehen, das unten ein Stück zöllig ist, dann auf 30mm geht, von oben in die Brücke einpressen und von unten mit M8 moder M10 verschrauben.

4.) Gabelbrücke auf 30mm aufspindeln und ein Trudenjoch einpressen, halt ich wegen der Reckung für ein bisschen heikel.

In den Staaten würd das jetzt wohl alles ne Option sein und ich habs auch alles schon gesehen, ist also nicht völlig aus der Luft gegriffen.

Aber hier sollte die Quote von Leuten die sowas schon mal gemacht haben und anschließend auch nen amtlichen Segen dafür bekommen haben, höher sein.

Einzelabnahme ist klar, muss ich wegen Risern und Lenker sowieso noch machen, deren Gutachten ist auch nur für HD.

Am wenigstens gefällt mir Option Nummer 2, da hab ich die meisten Zweifel.

Achse und Bremsscheibendistanz sind kein Thema, meine große Trude kriegt voraussichtlich sowieso ne HD-Felge verpasst, dann sind die Teile da über.

Also, erhellt mich mit euren Einschätzungen!

Natürlich ist es nicht mehr gültig mit anderem Joch, deswegen ja die § 21er Abnahme.

Aber HD und Trude haben den gleichen Ausgangswinkel, weshalb die Reckung gleich bleibt, also kein großartig anderes Fahrverhalten zu erwarten ist. Schließlich wird ja allein das Joch getauscht und sonst nicht in die Brücke eingegriffen. Käme ja niemals jemand auf die Idee die Riser-Löcher auf 22mm aufzubohren .

Deshalb finde ich (aus Sicht des Prüfers) Lösung Nr. 4 auch schlecht, da hier das Material der unteren Brücke bearbeitet wird und eventuell dadurch das Material geschwächt.

Verstehe ich das richtig Öko , du würdest also Nummer 3.) nehmen: das Joch von oben in die untere Brücke einpressen und dann horizontal zur Brücke mit einem Stift sichern?

Daran dacht ich bisher auch, allerdings erschien mir nur ein Stift zum halten etwas dürftig. Ich hätte darum in die Jochstange aus Vollmaterial ein Gewinde geschnitten und von unten mit einer passenden Scheibe, Schraube und Schraubenkleber verschraubt, so dass verhindert ist, dass sie nach oben raus kann.
Was ich bisher so gesehen hatte, hatte meistens einen Sicherungsring unten und den Stift zum fixieren der Position des Lenkschlosses und wurde entgegen der Belastung eingepresst (also von unten nach oben durch die untere Brücke) und dann zum Teil noch gesichert (ist ja bei einigen Truden in Serie so). Andere sind von unten eingepresst und mit einer Schweißnaht gesichert, sieht jedenfalls so aus.

Ein von oben in die untere Brücke eingepresstes Joch ist mir bisher bewusst noch nicht untergekommen, alles was ich an verpressten Bauteilen kenne wird immer entgegen der Belastung verpresst. Auch wenn ich verschiedene Brücken (u.a Rebuffini und ältere Stocker) gesehen habe, bei denen anscheinend von unten eine Schraube in das Joch kommt.

Einfach von unten durch einpressen wie ein normales Joch geht wegen der unterschiedlichen Maße definitiv nicht. Ich kann ja ein Joch mit 30mm am unteren Lager nicht durch ein 25,4mm großes Loch durchpressen. Dazu müsste ich vorher die Brücke unten aufbohren/spindeln auf 30mm und das wird kaum ein Prüfer mitmachen.

Mir fehlt schlicht die praktische Erfahrung in dem Bereich und ich würd gern mein Wissen dahingehend erweitern, was so möglich und sinnvoll ist. Was ich mir an Lösungen erdacht hab, hab ich oben ja beschrieben.

Den Umbau auf eine bereite Gabelbrücke von einem anderen Japaner wäre natürlich viel einfacher, da zB auch Honda mit einem 30/25 Joch arbeitet. Nur Gabelbrücken für Japaner sind scheints seltener auf dem Markt und ich finds auch schön, Lösungen abseits des normalen "Kaufen und verbauen" zu finden.

Sorry, ich habe das Gefühl, Wir schreiben aneinander vorbei.

Wie soll ich einen Lenkdorn/Joch mit unterem Bund und 30mm Durchmesser für das 30/55mm Lenkkopflager in/durch ein 25,4mm großes Loch schrumpfen/pressen?

Oder meinst du mit Bund die Stufe von 30mm auf 25,4mm? Und meinst es ist Wurst, von welcher Seite das Joch eingepresst wird, Hauptsache es wird (durch eine M4 Schraube) gesichert?

Eine TB-Brücke gibts grad in den Kleinanzeigen, allerdings scheint dort das Joch in der oberen Brücke mit Stift gesichert zu sein?

Das Gutachten mit Zeichnung ist leider oberhalb der unteren Brücke abgeschnitten, ich kann das also nicht vergleichen.