Mein Roß, die Steed
Nach Papieren eine Honda Steed VN400VLX, Baujahr 1998. Inoffiziell umgebaut auf 600cc mit keineahnungwievielPS und Springergabel gekauft für umgerechnet 3.500.- Euro.
Nach Fahrgestell eine VLX, nach Gabel eine VLS.
Aus dem Brief geht nix hervor, das man zuordnen könnte. Nur Fahrgestell- und Motornummer, was hier bei der Zulassung lupengenau 3-fach geprüft wird. Beim TÜV (wenn man ihn so nennen will) noch, ob der vordere Scheinwerfer und die Blinker funktionieren. Wenn nich', is auch nich' schlimm.
Auf diesem Bild kann man sehen, was eine Bildbearbeitung aus einer Mülltonne machen kann.
So war sie bei Bath&Sould eingestellt(steht zur Zeit noch drin).
Eigentlich hätte ich noch warten müssen. Wegen der Corona gehts hier bergab und die Mopeds werden billiger. Ich bin aber so ungeduldig und die Springer Gabel wollte ich haben, außerdem wurde die Karre direkt in der Nähe verkauft von einem Briten, was mir Hoffnung machte.
Wurde aber schnell zerstreut, der konnte nicht mal den alten Griff vom Lenker lösen, geschweige denn, daß er ohne Kühlwasser unterwegs war.
Beim ersten Check stellte ich fest, daß kein Kühlwasser drin war.
Also Werkzeug raus und abschrauben. Je mehr ich löste, umso größer wurden die Überraschungen.
Jedenfalls hatte ich schonmal eine Richtung, der Rest wird sich ergeben.
Lenker gegen Z-Lenker mit Risern und Griffen tauschen, Lampe tiefer, Fußplatten weg, Fußrasten vorverlegen, Folienlackierung ab, Beule im Tank ausbessern, Blinker auf LED, Züge erneuern, Öl und Filter wechseln, Alu polieren, Rücklicht neu, Bremsbeläge vorn neu.
Das war nach dem ersten Blick fällig.
Probefahrten und der 2te Blick offenbarten dann den defekten Kühler, eine Wasserpumpe ohne Schaufelräder, Luftfilter, der offensichtlich nie gewechselt wurde (daraus ergab sich dann natürlich eine Vergaserreinigung), verrottete Simmerringe, geplatzte Kugelgelenke der Springergabel, Radlager leicht angegriffen, am Zahnradflansch (der in die Dämpfergummis greift) fehlten 4 Kugeln, poröse Benzinschläuche und viele Kleinigkeiten. Reifengummis hatten Risse und waren über 10 Jahre alt.
Die Elektrik funktionierte. Allerdings wirr durcheinander geknotet, teilweise mit dieser Zusammendrehundvielklebeband-Methode.
Meine Arbeitstaktik ergab sich automatisch. Ersatzteile beschaffen, wenn erforderlich. Die Karre wollte ich nicht ganz zerlegen, weil mir der Unterstellplatz fehlt. Zur Zeit ist Regenzeit, da rottet alles doppelt so schnell.
Wenn Ersatz eintraf, baute ich weiter. Mal Motor, dann Gabel, dann Antrieb und Hinterrad, zwischendurch Teile Lackieren, bißchen Elektrik, so wie es sich ergab.
Mit dem Kühler ging es schnell. Aus den Erfahrungen mit der VT in der Vergangenheit ärgerte ich mich nicht lange rum, sondern baute gleich einen neuen Kühler für 30.-Euro ein.
Bei der Wasserpumpe wurde es etwas komplizierter. Um das Drecksteil rauszubekommen, mußte nach Handbuch der Motor raus.
Es gibt 2 verschiedene Arten der Pumpe, eine mit 26mm und eine mit 28mm Gehäuse(der Zapfen, der in den Motorblock geschoben wird). Welche war drin?
Weiter im nächsten Teil